Exklusiv: 74 Prozent in Baden-Württemberg sehen hohen Investitionsbedarf bei Brücken
Erst vor wenigen Monaten ist die Carolabrücke in Dresden teilweise eingestürzt. Doch wie sieht es mit den Brücken in Baden-Württemberg und deren Investitionsbedarf aus?
Stuttgart. – Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der AfD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg, die FREILICH exklusiv vorliegt, zeigt, dass die Mehrheit der Befragten einen hohen Investitionsbedarf für den Erhalt der Brücken in Baden-Württemberg erwartet. Laut Insa-Umfrage schätzen 74 Prozent der Befragten den Investitionsbedarf als „sehr hoch“ oder „eher hoch“ ein. Insgesamt gehen 38 Prozent von einem „sehr hohen“ und 36 Prozent von einem „eher hohen“ Bedarf aus. Nur 13 Prozent der Befragten schätzen den Bedarf als gering ein, vier Prozent davon als „sehr gering“. Zehn Prozent geben an, keine Einschätzung vornehmen zu können, während zwei Prozent keine Angabe machen.
Altersgruppen und Einschätzungen
Die Befragungsergebnisse zeigen, dass der Investitionsbedarf vor allem von den älteren Befragten als hoch eingeschätzt wird. Der Anteil derer, die einen hohen Bedarf sehen, steigt mit dem Alter: Bei den jüngeren Befragten liegt der Anteil derer, die einen geringen Investitionsbedarf sehen, bei 25 Prozent, während bei den älteren Befragten nur drei Prozent diese Einschätzung teilen. Jüngere Befragte gaben zudem häufiger an, keine Einschätzung abgeben zu können.
Auch in den verschiedenen politischen Wählergruppen zeigt sich eine deutliche Mehrheit für einen hohen Investitionsbedarf. Der Anteil der Befragten, die von einem hohen Investitionsbedarf ausgehen, liegt hier zwischen 70 Prozent (BSW-Wähler) und 86 Prozent (Grünen-Wähler). Dies deutet darauf hin, dass der Investitionsbedarf für den Erhalt der Brücken in Baden-Württemberg parteiübergreifend als dringend angesehen wird.
Ergebnisse nach Parteienfräferenz
AfD sieht Auftrag an Verkehrsminister Hermann
Der verkehrspolitische AfD-Fraktionssprecher Miguel Klauß MdL sieht die Ergebnisse der Umfrage als Auftrag für Verkehrsminister Hermann (Grüne): „Klarer könnte das Ergebnis nicht ausfallen: Fast Drei Viertel der Befragten sehen einen Investitionsbedarf bei den Brücken unseres Landes. Davon schätzen fast 40 Prozent diesen sogar als sehr hoch ein“, erklärte er. Es sei daher unbegreiflich, wieso Hermann nicht aktiv werde. „Eine überwältigende Mehrheit wünscht sich große Investitionen in die Brücken und damit in die Verkehrsinfrastruktur unseres Landes“. Als AfD-Fraktion habe man nun schon mehrfach eine Investitionsoffensive in die Infrastruktur gefordert, so Klauß, „erst kürzlich bei den Haushaltsverhandlungen wieder“. Aber Hermann lehne weiter ab. „Er sollte endlich den Willen des Volkes umsetzen“, fordert der AfD-Politiker.
Die Befragung wurde als Online-Befragung auf Basis der telefonischen Dauerbefragung INSA-Perpetua Demoscopia durchgeführt. Insgesamt nahmen zwischen 25.11. und 02.12. 1.000 Personen aus Baden-Württemberg ab 18 Jahren an der Befragung teil.
(Der Beitrag wurde um 10:43 aktualisiert)