Exklusiv: Migranten sollen Wärmepumpen installieren
Die Bundesregierung will bis 2030 bis zu sechs Millionen Wärmepumpen installieren lassen, doch es fehlen dazu die Monteure. Das Ministerium von Robert Habeck hat jedoch einen Plan, um das Problem zu lösen, wie eine FREILICH exklusiv vorliegende Anfrage ergab.
Die Berliner Ampelregierung hat sich viel vorgenommen. Zwar wird das nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts heftig kritisierte Wärmegesetz voraussichtlich erst nach der parlamentarischen Sommerpause verabschiedet, doch die Inhalte sind bereits bekannt. Im Mittelpunkt des Entwurfs stehen vor allem Wärmepumpen, die konventionelle Öl- und Gasheizungen aus „Klimaschutzgründen“ ersetzen sollen. Die Regelungen des Gesetzes sollen ab Januar 2024 in Neubaugebieten gelten. Dann dürfen dort nur noch Heizungen mit einem Anteil von 65 Prozent Ökostrom eingebaut werden, so dass sich Bauherren und Immobilienbesitzer in vielen Fällen für eine Wärmepumpe entscheiden dürften.
Die Regierung, allen voran Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), will also demnach bis 2030 sechs Millionen Wärmepumpen installieren. Experten sehen dieses Ziel kritisch – laut Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima fehlen bis zu 60.000 zusätzliche Installateure, um das Ziel zu erreichen. Woher will die Bundesregierung diese Fachkräfte nehmen? Das wollte der nordrhein-westfälische AfD-Bundestagsabgeordnete Harald Weyel in einer Kleinen Anfrage wissen. Die Regierung antwortete offen über ihre Pläne. Die Antwort der Bundesregierung liegt FREILICH exklusiv vor.
Migranten sollen Fachkräftemangel lösen
Das Wirtschaftsministerium ist sich des Arbeitskräftemangels bewusst und beziffert die Lücke auf bis zu 14.000 Fachkräfte, die durch ein Aufbauprogramm geschlossen werden soll. Auch Maßnahmen wie Qualifizierungsprämie und Ausbildungsgarantie sollen Abhilfe schaffen. Ein ganzer Abschnitt ist der Migration gewidmet. Dabei wird explizit auf den Gesetzesentwurf zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung (FEG-Novelle) und die beschlossenen Eckpunkte zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten verwiesen. So heißt es, dass die „Verordnung zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung [...] branchenübergreifend zur Linderung von Fachkräfteengpässen beitragen“ würde. Die Bundesregierung sieht daher in der Zuwanderung einen elementaren Lösungsansatz für das Fachkräfteproblem – und somit auch für die fehlenden Monteure.
Die Antwort sorgte beim Fragensteller für Irritationen. „Man weiß nicht, wie viele Installateure man für sechs Millionen Wärmepumpen braucht, sondern nur, dass viele letztes Jahr schon fehlten“, sagte Weyel gegenüber FREILICH. „Trotzdem will die Bundesregierung Hausbesitzer zu einer fragwürdigen Investition zwingen und setzt dabei auf ausländische Fachkräfte, die noch nicht in Deutschland sind, geschweige denn Deutsch können“. Inwieweit das Fachkräfteproblem wie geplant durch Zuwanderung gelöst werden kann, ist daher fraglich.