Fast 109.000 Asylanträge in Österreich im Jahr 2021
Die meisten Anträge wurden von Menschen aus Afghanistan gestellt, an zweiter Stelle steht Indien.
Wien. - In Österreich wurden im Vorjahr beinahe 109.000 Asylanträge gestellt, genauer gesagt 108.781. Im Jahr 2021 waren es nur gut 39.000 Ansuchen gewesen. Selbst im Jahr der Migrationskrise 2015 waren es mit 88.340 deutlich weniger. In der unmittelbar nach der Niederösterreich-Wahl in Teilbereichen veröffentlichten Statistik liegt hinter Afghanistan (24.241) bei den Herkunftsändern Indien auf dem zweiten Platz (19.504), gefolgt von Syrien (19.150), Tunesien (12.677), Marokko (8.471), Pakistan (7.643) und der Türkei (5.132). Mit Ausnahme Afghanistans und Syriens haben Asylwerber aus den genannten Ländern kaum Chancen auf einen Schutzstatus.
FPÖ will „Asylstandort Österreich“ unattraktiv machen
Diese „katastrophale Entwicklung“ kritisierte heute FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer. „Man kann es drehen und wenden wie man will, aber Fakt ist, dass ÖVP und Grüne der illegalen Einwanderung in unser Land Tür und Tor geöffnet haben und weiter offenhalten. Die undurchdachte ÖVP-Politik der offenen und vor allem einladenden Tür für diese massive neue Völkerwanderung geht immer mehr zulasten der österreichischen Bevölkerung“, so Amesbauer in einer Aussendung. Die explodierenden Zahlen würden erneut belegen, dass der „Asylstandort Österreich“ einfach unattraktiv gemacht werden müsse. In dieser Regierung habe niemand den Mut oder den Willen diese katastrophale Entwicklung zu stoppen, „sich dafür zum Beispiel auch mit der EU anzulegen und die Interessen der eigenen Bevölkerung wieder in den Mittelpunkt der Politik zu stellen.“
Antragsteller reisen weiter
In der Vergangenheit haben Migrationsexperten immer wieder betont, dass für die meisten Menschen aus Afghanistan und Indien, die hier einen Asylantrag stellten, Österreich ohnehin nicht das Zielland war. Das zeige sich auch in der Zahl der Personen, die Österreich noch vor Ende des Asylverfahrens verließen – es waren im vergangenen Jahr rund 41.000. Das erkläre auch, warum sich der sehr hohe Anstieg an Asylanträgen in der Grundversorgung nicht so stark niederschlug.
Was die rechtskräftig negativen Asylentscheidungen betrifft, so lag die Zahl dieser im Jahr 2022 bei 78.796. Die Anerkennungsquote beträgt aktuell laut Ministerium nur noch 15,6 Prozent.