FPÖ könnte nächsten Wahlerfolg einfahren
Der Aufwind der FPÖ scheint momentan unaufhaltsam. Auch in Salzburg, wo am 23. April ein neuer Landtag gewählt wird, sieht es für die Freiheitlichen laut Umfragen gut aus.
Salzburg. - Jeder vierte Wahlberechtigte würde aktuell sein Kreuz bei der FPÖ machen: Dies geht aus einer Umfrage des Meinungsforschers Peter Hajek für die Salzburger Nachrichten unter 800 Befragten hervor. Damit käme die Partei von Landeschefin Marlene Svazek am Wahltag auf einen sicheren zweiten Platz hinter der kriselnden Volkspartei.
FPÖ im Aufwind, SPÖ im freien Fall
25 Prozent in den Umfragen würden im Vergleich zur letzten Wahl ein Plus von über sechs Prozent bedeuten; erstmals in ihrer Geschichte könnte die FPÖ Salzburg damit die 20-Prozent-Schallmauer brechen. Im Vergleich zur Hajek-Umfrage im vergangenen Mai wäre dies sogar ein Zugewinn von zehn Prozent. In Niederösterreich (24,2 Prozent, plus 9,4 Prozent) und Kärnten (24,5 Prozent, plus 1,6 Prozent) erreichten die Blauen zuletzt ähnliche Werte.
Bei der SPÖ sind die Zeichen umgekehrt: 17 Prozent wären das historisch schlechteste Ergebnis für die Roten – dies waren bislang 20 Prozent beim letzten Urnengang für die Partei, die noch vor zehn Jahren unter Ex-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller die Landesregierung anführte. Noch eklatanter ist der Einbruch im Vergleich zur Umfrage aus dem Vorjahr: minus sieben Prozent. Als einzige Partei mussten die Sozialdemokraten zuletzt sowohl in Niederösterreich als auch in Kärnten Verluste hinnehmen.
ÖVP bricht ein, Kommunisten könnten einziehen
Die ÖVP würde die Spitzenposition zwar verteidigen – 33 Prozent wären allerdings ein Rückgang gegenüber dem Wahlergebnis vor fünf Jahren um knapp fünf Prozent. Es wäre das zweitschlechteste Ergebnis für die Partei von Landeshauptmann Wilfried Haslauer – einzig im Jahr 2013 schnitten die Schwarzen noch schlechter ab.
Die Grünen (neun Prozent) und die NEOS (sieben Prozent) als Juniorpartner in der Landeskoalition halten sich auf dem Niveau der letzten Landtagswahl. Die KPÖ wiederum könnte mit knapp sechs Prozent auf den Einzug in den zweiten Landtag nach der Steiermark hoffen. Es wäre die Rückkehr der Kommunisten in den Landtag nach 74 Jahren.
Die MFG (ein Prozent) und ihre Abspaltung WIRS (zwei Prozent) wären im Landtag hingegen nicht vertreten.
Bisherige Koalition ohne Mehrheit
In Mandaten hießen diese Umfragewerte: ÖVP 13, FPÖ 10, SPÖ 6, Grüne 3, NEOS 2, KPÖ 2. Damit droht die schwarz-grün-pinke Regierung ihre Mehrheit zu verlieren. Eine klare Mehrheit gäbe es hingegen für eine schwarz-blaue Regierung, wie sie aktuell bereits in Ober- und neuerdings auch Niederösterreich (dort allerdings jeweils in Form eines Arbeitsabkommens innerhalb eines Proporzsystems) besteht.
Auch eine schwarz-rote Neuauflage hätte eine knappe Mehrheit. Für eine blau-rote Koalition, die SPÖ-Salzburg-Chef David Egger Anfang Februar als „Denkvariante“ ins Spiel brachte, gäbe es im Moment keine Mehrheit. Im Gegensatz zu einer „Mitte-Links-Regierung“ liegt diese Option allerdings zumindest noch in greifbarer Nähe.