FPÖ laut Hofer nun doch für türkis-blaue Neuauflage bereit
Mit einer beachtlichen Kehrtwende sorgt FPÖ-Chef Norbert Hofer für Aufsehen: Sollten die türkis-grünen Verhandlungen scheitern, wäre er bereit, neuerlich mit der ÖVP zusammenzuarbeiten.
Wien. – Knalleffekt in der österreichischen Innenpolitik: Der neue blaue Parteichef bot oe24.at zufolge offenbar Altkanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vor zwei Wochen eine Fortsetzung der im Mai zerbrochenen türkis-blauen Reformpartnerschaft an – im Falle, dass dessen anvisierte Koalition mit dem Grünen nicht erfolgreich ist.
Kickl als Innenminister keine Koalitionsbedingung
Hofer zeigte sich dabei zuversichtlich, dass Verhandlungen mit der Volkspartei zu einem raschen Abschluss kämen. Denn: „Für Österreich wäre es am besten, das Regierungsprogramm, das wir gemeinsam mit Sebastian Kurz erarbeitet haben, abzuarbeiten und vielleicht noch ein paar Dinge dazuzunehmen.“ Die Österreicher seien mit dieser Regierung „sehr zufrieden“ gewesen.
Dafür wäre Hofer nun erstmals offenbar auch bereit, seinen Vize Herbert Kickl zu opfern: „Das wird eine Frage der Gespräche sein. Man wird sich zusammensetzen müssen und Dinge besprechen müssen.“ Im Wahlkampf hatte der Neo-Parteichef immer betont, dass die Rückkehr des gerade bei der Kernwählerschaft beliebten Kickl ins Innenressort eine Bedingung für eine Neuauflage sei.
Urgestein Mölzer gegen FPÖ in Regierung
Damit rückt Hofer zumindest symbolisch von seinen Aussagen direkt nach der Wahl ab. Nachdem die FPÖ beim Urnengang beinahe zehn Prozent und 20 Mandate – bzw. durch den späteren Rauswurf von Strache-Gattin Philippa sogar 21 – einbüßte, kündigte der Parteiobmann rasch den Gang in die Opposition an. In der Folge wandte sich Kurz den Grünen zu – diese Pläne nehmen nun immer konkretere Formen an.
Allerdings gibt es innerhalb der Partei auch prominente Stimmen, welche sich klar gegen eine Regierungsbeteiligung aussprechen. FPÖ-Urgestein Andreas Mölzer warnte gegenüber dem Kurier vor einer Situation wie nach dem Wahldebakel von 2002. Die Partei solle eine „Konsolidierungsphase“ durchlaufen, bevor sie wieder Teil einer Koalition sei, daher würde er ihr zu einem Eintritt in eine Bundesregierung derzeit „nicht raten“.
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