FPÖ: Wiener Pläne zur Arbeitsmarktintegration gehen an der Realität vorbei
Mit einer neuen Integrationsmaßnahme will die Stadt Wien junge Menschen besser auf den Arbeitsmarkt vorbereiten. Die FPÖ Wien sieht in den Plänen jedoch ein potenzielles neues Integrationsfiasko.
Wien. – Mit einer neuen Maßnahme will die Stadt Wien die Integration junger Migranten in den Arbeitsmarkt vorantreiben. Ab September soll die Zahl der entsprechenden Kollegplätze massiv ausgebaut werden, berichtet der Standard. Insgesamt sollen dann 5.000 Plätze vor allem für die Gruppe der 18- bis 25-Jährigen zur Verfügung stehen. Das Programm richtet sich in erster Linie an junge Menschen, die bereits einen Aufenthaltstitel haben, also Asylberechtigte oder subsidiär Schutzberechtigte. 1.000 Plätze sind aber auch für jene reserviert, die im Asylverfahren eine hohe Bleibewahrscheinlichkeit haben, etwa Syrer, wie der Standard weiter berichtet. Die FPÖ kritisiert die am Mittwoch von Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) und Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) präsentierten Pläne.
Maßnahmen werden Fachkräftemangel nicht lösen
Für den Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp geht diese Maßnahme „unglaublich an der Realität vorbei“, wie er in einer Aussendung mitteilte. Die zusätzlichen Plätze würden das Problem des Fachkräftemangels nicht lösen. Angesichts der Analphabetenrate werde die Maßnahme vielmehr „in einem erneuten gescheiterten Integrationsfiasko“, ist Nepp überzeugt. „Allein die Tatsache, dass im Schuljahr 2022/2023 13.531 als außerordentliche Schüler, mehr als die Hälfte davon sind nicht in Österreich geboren, in Wien geführt wurden, weil sie auf Grund mangelnder Deutschkenntnisse dem Regelunterricht nicht folgen konnten, spricht Bände.“ Zudem würden Lehrer an Wiener Schulen berichten, dass es fast unmöglich sei, den Kindern und Jugendlichen etwas beizubringen, weil sie nicht einmal in ihrer Landessprache sinnerfassend lesen und schreiben können. „Wer unter diesen Voraussetzungen nun die geplanten College-Plätze erhalten soll, erklären weder Minister Kocher noch Stadtrat Hacker“, kritisiert Nepp.