Frankfurt: Wieder Aufregung um Aussage von Grünen-Politiker
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„Im Autoverkehr sterben jährlich mehr als 3.000 Personen – keine allzu großen Diskussionen. Im Bahnverkehr stirbt eine Person – Interview mit dem Chef eines Sicherheitsdienstes, Bundesminister unterbricht Urlaub“, kommentierte Lengemann (Grüne) auf Twitter.
Frankfurt/Hannover. Nach den Geschehnissen am Frankfurter Hauptbahnhof zu Beginn dieser Woche gingen in der Bevölkerung die Wogen hoch. Die Aussage von Grünen-Politiker Benedikt Lux, der sich dafür aussprach, dass geprüft werden solle, ob Züge„nicht grundsätzlich mit Schrittgeschwindigkeit” in Bahnhöfe einfahren sollten, konnte diese Wogen ganz und gar nicht glätten. Nun kommentierte ein weiterer Grünen-Politiker den Fall.
Man solle die „Verhältnismäßigkeit“ wahren
Eike Lengemann, der unter anderem Mitglied im Vorstand des Regionsverbandes der Grünen in Hannover und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Verkehr ist, kommentierte auf Twitter einen Artikel der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. „Im Autoverkehr sterben jährlich mehr als 3.000 Personen – keine allzu großen Diskussionen. Im Bahnverkehr stirbt eine Person – Interview mit dem Chef eines Sicherheitsdienstes, Bundesminister unterbricht Urlaub“. Er schließt seinen Tweet mit: „Bitte immer die Verhältnismäßigkeit wahren, @HAZ & Hr. Seehofer“. Die Reaktionen auf diese Aussage ließen nicht lange auf sich warten. So schrieb ein Twitter-Nutzer: „Im Bahnverkehr? Viel weniger Pietät geht wohl kaum. Traurig.“
Mittlerweile hat der Grünen-Politiker seinen Tweet gelöscht, ein Screenshot belegt jedoch die getätigte Aussage.
Ermittlungen gehen weiter
Indes gehen die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei nach der tödlichen Attacke heute weiter. Ein 40-jähriger Eritreer sitzt seit gestern unter Mordverdacht in Untersuchungshaft. Die Hintergründe der Tat sind weiter unklar. Seehofer hatte nach dem Vorfall „angesichts mehrerer schwerwiegender Taten in jüngster Zeit“ seinen Urlaub abgebrochen, um sich mit den Sicherheitsbehörden zu beraten. Am Dienstag informierte er in Berlin über den aktuellen Kenntnisstand und seine Folgerungen. „Ein solches Ereignis macht uns alle fassungslos und trifft uns mitten ins Herz“, so Seehofer. „Ich darf versichern, dass wir alles tun werden, damit der mutmaßliche Täter einer gerechten Bestrafung zugeführt wird.“
Der deutsche Innenminister sagte auch, in jüngster Zeit habe es angesichts mehrerer schlimmer Verbrechen eine „Werteerosion“ gegeben. Eine Verknüpfung des Asylthemas und des Vorfalls in Frankfurt wolle er aber nicht. Der Mann habe in der Schweiz einen gültigen Status gehabt.