FREILICH-Autor Elmar Podgorschek vom Land Oberösterreich ausgezeichnet
Im Interview mit FREILICH spricht Elmar Podgorschek über seine erhaltene Auszeichnung und erklärt, warum er rückblickend betrachtet keine Bitterkeit über sein Ausscheiden aus der Politik verspürt.
Linz. - Im Rahmen eines Festaktes erhielt der ehemalige freiheitliche Landesrat in den oberösterreichischen Landesregierungen Pühringer und Stelzer (2015-2019) am 13. April im Linzer Landhaus das Große Ehrenzeichen des Landes Oberösterreichs. Podgorschek, der dem nationalen Lager zugerechnet wird, war als Landesrat für Sicherheit – Katastrophenschutz, Feuerwehr und Feuerpolizei – sowie Verwaltungspolizei, Staatsbürgerschaft, Gemeindeaufsicht und Wasserwirtschaft zuständig. In seiner Laudatio erwähnte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) die Gesinnungstreue und gleichzeitige kameradschaftlich geprägte Sachorientierung Podgorscheks in seiner Tätigkeit für Oberösterreich.
Das ehemalige Landesregierungsmitglied, das auch für FREILICH publiziert, gilt als bodenständig, wirtschaftlich kompetent und volksverbunden. Podgorschek diente dem Land als FPÖ-Mitglied des Bundesrates von 2009 bis 2010 und als freiheitlicher Abgeordneter des Nationalrates von 2010 bis 2015.
Unter dem massiven Druck des schwarzen Koalitionspartners musste Podgorschek als Landessicherheitsrat im Nachklang der sogenannten „Ibiza-Affäre“ 2019 seinen Abschied nehmen. Der Skandal um den ehemaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wurde von den Schwarzen auch dazu benutzt, unbeugsame Freiheitliche aus dem tagespolitischen Geschehen und dem Mitwirken „schießen“ zu wollen. Podgorschek begründete seinen Rücktritt damit, dass er durch die wilde Polemik der Oppositionsparteien in Oberösterreich erneut zur Zielscheibe für oppositionelle Anfeindungen werde: „Ich will meiner Frau und meinen Kindern diesen Druck nicht noch einmal zumuten. Der Schutz meiner Familie hat für mich höchste Priorität“, stellte er damals in der Presse fest.
Sein Nachfolger wurde der Landesobmann des Ringes Freiheitlicher Wirtschaftstreibender in Oberösterreich, Wolfgang Klinger (FPÖ), der auch oberösterreichischer Spitzenkandidat bei der Nationalratswahl 2017 war.
FREILICH hatte die Gelegenheit, mit dem Innviertler Kommerzialrat und dreifachen Familienvater zu sprechen.
FREILICH: Unseren Glückwunsch zur Auszeichnung! Hat ÖVP-Stelzer auf diese Weise versucht, sowas wie eine späte Wiedergutmachung anzudeuten? Das war ja im Mai 2019 eine ziemliche Unverfrorenheit, Ihren Abgang quasi zu erpressen.
Elmar Podgorschek: Daran habe ich gar nicht vorrangig gedacht. Die Auszeichnung verstehe ich vor allem auch als Auszeichnung für das Team, das mich als Landesrat absolut kompetent und aufopferungsvoll unterstützte. Ohne meine Leute wäre ich aufgeschmissen gewesen, und ich bin froh, dass nicht nur die angepasste Gesinnung und die vermeintlich „richtige“ Parteizugehörigkeit durch den amtierenden Landeshauptmann gewürdigt wurden …
Sie meinen die Mitausgezeichneten grünen, schwarzen und roten ehemaligen Landespolitiker?
Genau. Wichtig ist, dass die exzellente Arbeit für Oberösterreich in den mir und meinen Leuten anvertrauten Fachgebieten eine entsprechende Würdigung erhalten haben. Genugtuung für die Machenschaften der politischen Gegner rund um die illegale, eigentlich kriminelle Video-Beschaffungsaffäre erfahre ich ehrlich gesagt dann doch eher über die aktuellen Meinungsumfragen und Wahlergebnisse wie jüngst in Niederösterreich und Salzburg.
Also keine Bitterkeit beim Rückblick?
Nein, im Gegenteil, ich schau nach vorne: Ich habe Zeit für die Familie, engagiere mich im Freiheitlichen Seniorenring Ried im Innkreis und pflege meinen Freundeskreis pennaler Waffenstudenten bei der Mittelschulverbindung Germania in Ried. Im Übrigen verfolge ich mit großem Interesse die freiheitlichen Terraingewinne in der Wählerschaft. Ein schöner Jahresstart war auch der Aschermittwoch in Ried mit FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl und dem stellvertretenden Landeshauptmann Oberösterreichs, Dr. Manfred Haimbuchner.
Haimbuchner geriet damals, als Sie gehen mussten, teilweise in die parteiinterne Kritik …
Meine damalige kurzzeitige Einschätzung, dass sich Manfred Haimbuchner dem Koalitionspartner gegenüber etwas zu eilfertig fügsam zeigte, habe ich heute angesichts des pragmatisch zu bewertenden Erfolgs seiner Strategie zurückgestellt. Manfred und ich haben keinerlei Probleme miteinander, und ich sehe mit großer Freude, wie sich freiheitliche Positionen in seinen Arbeitsfeldern durchsetzen lassen. Der realpolitische Kurs Haimbuchners ist auf die Wohlfahrt Oberösterreichs und auf die Erfüllung des freiheitlichen Wählerauftrags ausgerichtet. Das ist das, was zählt.
Danke für das Gespräch und alles Gute weiterhin.
(lacht) Kann ich gebrauchen, nachher muss ich auf die Enkerl aufpassen, das wird nicht ganz einfach.
Zur Person:
Elmar Podgorschek, geboren 1958 in Ried im Innkreis, ist ehemaliger freiheitlicher Landesrat. In seiner Zeit als Landesrat war er für Sicherheit – Katastrophenschutz, Feuerwehr und Feuerpolizei – sowie Verwaltungspolizei, Staatsbürgerschaft, Gemeindeaufsicht und Wasserwirtschaft zuständig.