Front der Befürworter bröckelt: Auch ORF-Experte nun gegen Impfpflicht

Am Freitag unterschrieb Bundespräsident Alexander van der Bellen das umstrittene Impfpflicht-Gesetz. Dessen erste Phase – in der noch nicht gestraft wird – trat somit bereits am Samstag in Kraft. Doch nun mehren sich die Stimmen, die keine Notwendigkeit in einer solchen Maßnahme sehen.
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Front der Befürworter bröckelt: Auch ORF-Experte nun gegen Impfpflicht

Symbolbild: Freepik

Am Freitag unterschrieb Bundespräsident Alexander van der Bellen das umstrittene Impfpflicht-Gesetz. Dessen erste Phase – in der noch nicht gestraft wird – trat somit bereits am Samstag in Kraft. Doch nun mehren sich die Stimmen, die keine Notwendigkeit in einer solchen Maßnahme sehen.

Wien. – Dabei erreicht die Ablehnung des staatlichen Zwangs nun auch Kreise, die bislang eisern hinter der Impf-Kampagne der Regierung standen. Letzte prominente Stimme, die sich dagegen stellt, ist der Virologe Norbert Nowotny, der immer wieder auch im ORF als Experte auftrat. Für Aufregung sorgte dabei eine Sendung, in der einer einer Frau trotz einer schweren Nebenwirkung bei der vorherigen Impfgabe einen „Booster“ empfahl.

Impfpflicht bei Omikron „nicht wirklich notwendig“

Nowotny ist somit alles andere als ein „Impfgegner“. Und er ist noch nicht einmal ein entschiedener Gegner der Idee einer Impfpflicht. In einem ORF-Interview erklärte er: „Das Impfpflichtgesetz wurde initiiert, als wir die Delta-Welle hatten, und damals war aus durchaus gerechtfertigt, weil unsere Spitäler absolut am Anschlag waren. Jetzt durch die Omikron-Variante, die einen leichteren klinischen Verlauf nach sich zieht, ist das in dieser Form nicht mehr wirklich notwendig.“ Er spricht sich daher auch dafür aus, die Idee von Strafen „auf Eis zu legen“.

Das Gesetz an sich würde er allerdings nicht verwerfen, für den Fall, dass im Herbst eine „bösartigere Variante“ auftritt. Das dieser Fall eintritt, bezweifelt Nowotny aber insgesamt. Omikron sei bereits ein Schritt „in die richtige Richtung, weg von einem pandemischen Virus hin zu einem saisonalen Virus“. Dies bedeute auch, dass „wir nicht mehr diese engmaschige Überwachung brauchen wie die letzten zwei Jahre.“ Lockdowns und Einschränkungen in Gastronomie und Geschäften brauche man seiner Ansicht nach hinkünftig nicht mehr.

Politische Zukunft Mücksteins ungewiss?

Damit ist die Debatte über die Zweckmäßigkeit der Allgemeinen Impfpflicht nun endgültig eröffnet. Diese hatte sich bereits in den letzten Tagen angebahnt. Polit-Insider sehen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) angezählt und halten es für möglich, dass die ÖVP infolge schlechter Umfragewerte mit einer Kehrtwende in der Corona-Politik planen könnte. Erste Beobachter glauben sogar an das Zerbrechen der türkis-grünen Koalition und Neuwahlen noch in diesem Jahr.


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Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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