„Für eine populäre Linke“: Wagenknecht ruft zu Erneuerung ihrer Partei auf
Wenige Wochen vor dem Parteitag fordert eine Gruppe um die ehemalige Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht eine Neuausrichtung der Linkspartei.
Berlin. – „So wie bisher darf es nicht weitergehen – sonst verschwindet unsere Partei in der Bedeutungslosigkeit“, heißt es in dem kürzlich veröffentlichten Aufruf „Für eine populäre Linke“ selbstkritisch. Seit dem „katastrophalen Ergebnis“ bei der Bundestagswahl sei unübersehbar, dass die Linke in einer „existenziellen Krise“ stecke. Die Unterzeichner, zu denen auch Ex-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht gehört, fordern, dass die Partei sich für die Mehrheit der Bevölkerung einsetzen müsse und sich „nicht auf bestimmte Milieus verengen“ dürfe. „Es ist unsere Pflicht die Millionen zu erreichen, deren Interessen missachtet werden, und die sich eine Verbesserung ihrer Lebenssituation erhoffen.“ Um politisch zu überleben, müsse die Linkspartei sich verändern – „ohne ihre Grundsätze aufzugeben, die im Erfurter Programm beschrieben sind“, heißt es weiter.
Ramelow: Mehr praktische Politik
Kritik kam kurz darauf unter anderem von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow. Gebraucht würden „nicht noch zahlreichere Aufrufe, wie man die Hoheit über die Partei erringen kann, sondern mehr praktische Politik, um als verlässlicher Partner für die Wählerinnen und Wähler bei deren alltäglichen Sorgen auch messbare Verbesserungen zu erreichen“, sagte Ramelow dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.