Gabrielle Mailbeck (AfD): „Genau diese Gewalt kenne ich von São Paulo“

In der Nacht zum 23. November kam es zu einem mutmaßlich linksextremen Angriff auf das Zuhause und die Praxis der AfD-Politikerin und jungen Mutter Gabrielle Mailbeck. Im Freilich-Interview spricht die gebürtige Brasilianerin über die Attacke und die Gefahr, die von der linksextremen Seite ausgeht.
Interview von
2.12.2022
/
6 Minuten Lesezeit
Gabrielle Mailbeck (AfD): „Genau diese Gewalt kenne ich von São Paulo“
© Gabrielle Mailbeck (AfD)

Freilich: Frau, Mailbeck, bitte stellen Sie sich unseren Leser kurz vor und schildern Sie, was genau passiert ist. 

Gabrielle Mailbeck: Mein Name ist Gabrielle Mailbeck, ich bin 34 Jahre alt, verheiratet und Mutter eines Babys. Ich bin also Ehefrau, Mutter, aber vor allem eine Patriotin, eine Macherin und eine Kämpferin. Geboren wurde ich in der Riesenmetropole São Paulo, Brasilien. Dort habe ich an der Päpstlichen Katholischen Universität von São Paulo studiert und meinen ersten Bachelor abgeschlossen, „Kommunikation der Körperkünste und Theaterwissenschaften“ mit Fokus auf Schauspiel, Tanz und Performance. In Augsburg studierte ich „Anwendungsorientierte Interkulturelle Sprachwissenschaft“. 

Am 05.11.2022 wurde ich intern als AfD-Bezirkstagskandidatin für Augsburg-Ost gewählt. Ich arbeite als Fraktionsgeschäftsführerin der AfD im Augsburger Stadtrat. 

In der Nacht zum 23. November wurde meine Privatwohnung und meine Praxis für Ernährungsberatung & Sport von Linksextremisten der Antifa angegriffen. Der Briefkasten wurde mit Bauschaum ausgefüllt, der Schriftzug „AfD angreifen“ auf die Straße, meterlang geschmiert, und denunzierende Flugblätter in die Briefkästen meiner Nachbarschaft verteilt. Die Täter von der Antifa sind außerdem in das Haus eingedrungen und haben oben vor meiner Haustür Müll verteilt, während ich alleine mit meinem Baby zu Hause war. Vor meiner Praxis in Friedberg bei Augsburg, ca. 15 km entfernt, wurde auch der in der Antifa-Szene gebräuchliche Schlachtruf „Alerta!“ aufgefunden, zusammen mit „AfD angreifen“. Auch dort wurde der Briefkasten mit Bauschaum ausgefüllt. Das Ziel war sicherlich, dass wir unsere Praxis durch die Kündigung unseres Mietverhältnisses verlieren.

Der Inhalt der Flugblätter:

„Die AfD ist eine rassistische, neoliberale Partei, die Faschist*innen hofiert. Dabei vertritt sie nicht, wie sie selbst behauptet, unsere Interessen, sondern die der großen Konzerne und der Bonzen! Beispiele, wie die weitere Privatisierung des Gesundheitswesens gibt es genug, Gerade in der aktuellen Krise müssen wir noch stärker zusammenstehen, gegen die Reichen und von Rechts! Was also tun? AfDler keine Ruhe lassen! Egal ob im Betrieb, als Kunde von ihnen oder in der Nachbarschaft! Gemeinsam auf die Straße gehen gegen Krieg, Inflation und Rechtsdruck! AFD angreifen!“

Als AfD-Politiker ist man regelmäßig irgendwelchen Anfeindungen ausgesetzt. Viele Ihrer Parteikollegen können ein Lied davon singen. Haben Sie mit solchen Übergriffen auf sich und Ihr Zuhause gerechnet, als sie sich damals dazu entschieden haben, in die AfD einzutreten? 

Als angehende AfD-Politikerin ist man Diskussionen gewohnt. Jedoch hätte ich mir nie erwartet, dass ich, als gebürtige Brasilianerin und Mutter eines Babys, in Deutschland im Jahr 2022 wegen meiner politischen Aktivität für die AfD in so einer brutalen Form angegriffen werde. Mein Heim, meine Arbeitsstätte und in letzter Instanz meine Familie und ich wurden von der linksextremen Antifa angegriffen. 

Wie geht es Ihnen und Ihrer Familie nach dem jüngsten Angriff? Denken Sie nun über irgendwelche besonderen Sicherheitsvorkehrungen nach? 

Der Schock sitzt tief und ich bin sehr erschrocken. Genau diese Gewalt kenne ich von São Paulo, Brasilien. Dass ich in Deutschland über Kameras und andere Sicherheitsmaßnahmen wegen meiner politischen Einstellung nachdenken muss, widerspricht jeder Art von Demokratieverständnis und Toleranz der derzeit vertretenen Medienpropaganda.


Die Plattform linke-gewalt.info will linke Kriminalität in Deutschland und Österreich sichtbar machen. Bislang wurden mehr als 2.200 Vorfälle mit Quellen dokumentiert.


Sie sind eine junge Mutter mit brasilianischen Wurzeln. Was sagt es Ihrer Meinung nach über die linksextreme Szene aus, wenn sogar Personen wie Sie Ziel linksextremer Angriffe werden? 

Pauschal werden Worte wie „rechtsextrem“, „Nazist“, „Rassist“ und „rechtsradikal“ von der linksextremen Szene verwendet. Wie man an meinem Beispiel sehen kann, als gebürtige Brasilianerin, richtet sich linke Gewalt gegen jede Personengruppe, die keine linke Meinung vertritt. Dies macht die linksextreme Einstellung derart gefährlich. Die Anfangsworte zu normalisieren, ist ein Todesurteil für die Demokratie.

Welche Reaktionen gab es bisher seitens der Medien, anderer politischer Parteien und der Behörden? Hat man Ihnen Hilfe und Unterstützung zugesagt? 

Die einzige Mediengruppe, welche meinen Fall veröffentlich hat, war die Augsburger Allgemeine. Von den etablierten Altparteien kam keine Nachricht, keine Mitteilung und keine Solidarität. Sich zu linksextremen Angriffen nicht zu äußern, sagt mir viel über die Einstellung und die theoretische Wählbarkeit der Parteien aus. Leider wer heute für die AfD politisch aktiv arbeitet, bekommt Bedrohungen, Diffamierungen und Gewalt oft in die eigenen vier Wände geliefert – unabhängig davon, ob ein Baby dabei ist.

Frau Mailbeck, vielen Dank für das Gespräch!


Zur Person:

Gabrielle Mailbeck ist AfD-Politikerin und wurde Anfang November zur AfD-Bezirkstagskandidatin für die Region Augsburg-Ost gewählt. Die gebürtige Brasilianerin ist Mutter und unterhält mit ihrem Ehemann eine gemeinsame Praxis für Ernährungsberatung und Sport.

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!