Gehypte E-Mobilität: AfD-Infostand vor den Werkstoren von Audi
Ungefähr zeitgleich mit der Studie des VDI, dem Verein Deutscher Ingenieure e.V., der ausschließlich batteriebetriebenen E-Cars eine klare Absage erteilte, warnte die AfD in Ingolstadt vor den Werkstoren des Autobauers Audi vor den Folgen der Dämonisierung der Verbrennungsmotortechnologie.
Ingolstadt. – Der VDI-Analyse war die ehrliche Aussage des Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) in seinem Policy Brief aus dem Juni 2020 vorausgegangen: „Gleichgültig womit man sein Elektroauto betankt, aus gesamtwirtschaftlicher Sicht fährt es de facto mit 100 Prozent Strom aus fossilen Energieträgern, heutzutage sogar zu 100 Prozent aus Kohle.“ Das hat der VDI bestätigt, gleichzeitig aber auch auf die Innovationsbemühungen zur Nutzung alternativer Antriebsstoffe hingewiesen. In das gleiche Horn tutete der Aufsichtsratsvorsitzende des Gasherstellers Linde plc, Wolfgang Reitzle, anlässlich seiner Dankesrede zur Verleihung des Nicolaus August Otto Award der Deutz AG am 11. November.
Wir erfahren: „Der Preis ist nach jenem deutschen Pionier benannt, der viele heute noch in Verbrennungsmotoren verwendete Details erfand. Ihm zur Ehre wurde später vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) der Begriff Ottomotor verwandt.“ Reitzle spricht sich aktuell vehement für Wasserstofftechnologie als Zukunftstechnologie aus und weist auf den randvollen CO2-Rucksack der von der Bundesregierung unter intensiver medialer Begleitung geförderten E-Mobilität hin. Dass bei der offiziell extrem geförderten Markteinführung der Elektroautos der Verbrennungsmotor mit seinen mittlerweile exzellenten, höchst umweltverträglichen Abgaswerten verteufelt wird, hat die AfD auf den Plan gerufen. Sie veranstaltete vor den Toren des Audi-Werkes 11 in Ingolstadt einen Infostand.
Buchheit kritisiert Brüsseler Öko-Träumereien
Ziel der Aktion war es, „die Belegschaft über die Folgen der Verurteilung des Verbrennungsmotors zu informieren und ein Plädoyer für Technologieoffenheit bei Mobilität, für unsere Arbeitsplätze und das Knowhow in der Region zu leisten,“ so der Ingolstädter Stadtrat Ulrich Bannert.
Der EU-Abgeordnete Markus Buchheit wies auf die handfesten Konsequenzen „blumiger Brüsseler Öko-Träumereien“ hin und verwies auf Studien, nach denen der „kurzsichtige und einzig an Fördertöpfen hängende Zwangsumstieg auf die E-Mobilität jeden zweiten Arbeitsplatz kosten könnte.“
Immerhin spricht eine frühere Prognose des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation schon 2019 „von einem Stellen-Abbau von etwa 125.000 Beschäftigten bis 2030 bei den Autoherstellern aus. Durch Fortschritte bei der Produktivität könnten weitere 150.000 Stellen wegfallen“. Buchheit erläuterte weiters im Gespräch, dass selbst der Umweltverband BUND 2019 meinte, dass innerhalb von zehn Jahren mehr als 360.000 Arbeitsplätze in der Automobilindustrie gestrichen werden müssten.
Deshalb forderten die AfD-Politiker an ihrem Infostand unisono, die schonungslose Berechnung der CO2-Wirtschaftlichkeit der E-Mobilität und ihrer Quellen vorzulegen von den ideologisch getriebenen und deshalb „euphemistischen Verkehrs- und Industrieplanwirtschaftlern“ aus der deutschen und EU-Politik. Außerdem forderten sie eine Industriepolitik des „Sowohl als Auch“, also stark verbessertes Bewährtes behalten und sinnvolle Innovationen zur echten Marktreife vorantreiben.