Gespräch mit Erdogan: Merkel verspricht Türkei mehr Geld

Die Höhe der zusätzlichen Mittel, die Merkel der Türkei gestern versprochen hat, ist bisher noch nicht bekannt.
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Gespräch mit Erdogan: Merkel verspricht Türkei mehr Geld

Bild: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) / Tobias Koch / CC BY-SA 3.0 DE (Bild zugeschnitten)

Die Höhe der zusätzlichen Mittel, die Merkel der Türkei gestern versprochen hat, ist bisher noch nicht bekannt.

Berlin/Ankara. – Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat gestern im Rahmen des Syrien-Gipfels mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gesprochen und sich zu einer Aufstockung der EU-Mittel für die Versorgung von syrischen Flüchtlingen in der Türkei bereiterklärt. An der Videokonferenz nahmen auch der französischen Präsidenten Emmanuel Macron und der britische Premierminister Boris Johnson teil. Beide hätten sich klar zu dem Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei bekannt, wie Merkel nach den Gesprächen mitteilte.

Ausbau von EU-Türkei-Deal geplant

Alle Teilnehmer der Videokonferenz bekräftigten demnach, dass sie den EU-Türkei-Deal vom Frühjahr 2016 nicht nur aufrechterhalten, sondern auch ausbauen wollen. Auch die aktuelle Situation an der griechischen Grenze war bei der Konferenz Thema. Obwohl Deutschland nach der Grenzöffnung seitens der Türkei immer wieder empört gefordert hatte, der „Erpressung“ Erdogans nicht nachzugeben, setzten Merkel und auch Macron auf die genau gegenteilige Strategie. In der Erwartung, dass die Türkei dazu übergeht, Migranten am Grenzübertritt nach Griechenland oder Bulgarien zu hindern, versprachen sie der Türkei eine Erhöhung der finanziellen Unterstützung und mehr Geld für die humanitäre Hilfe im nordsyrischen Kriesengebiet Idlib. Um welche zusätzlichen Summen für die Türkei es geht, blieb am Dienstag noch unklar.

Immer wieder Zwischenfälle am Grenzübergang zu Griechenland

Indes ist es an der griechisch-türkischen Grenze in der Nacht auf heute erneut zu Zwischenfällen am Übergang Kastanies/Pazarkule gekommen. Wie der ORF berichtet, versuchten etwa 500 – vor allem jugendliche Migranten – den Grenzzaun auf griechischer Seite niederzureißen. Dabei seien von türkischer Seite Tränengasgranaten und Steine auf die Einsatzkräfte der griechischen Polizei und der europäischen Grenzschutzagentur Frontex geschleudert worden, wie das griechische Staatsfernsehen berichtete. Auch die griechischen Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein. Die Zwischenfälle dauerten etwa eineinhalb Stunden. Gegen 4.00 Uhr seien die Migranten zurück in ein provisorisches Lager in Pazarkule gegangen, wie Augenzeugen berichteten. Seitdem herrsche am Grenzübergang wieder Ruhe.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und absolvierte dort die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe.

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