Gewaltdrohung: FPÖ fordert Entschuldigung von NEOS-Chef Oberhofer
Der Tiroler NEOS-Chef Oberhofer hatte einen Tweet „gelikt“, der eine Drohung gegen FPÖ-Chef Abwerzger rechtfertigte.
Innsbruck. – Am Dienstag hatte Tirols FPÖ-Landeschef Markus Abwerzger eine Drohnachricht auf seine private E-Mail-Adresse erhalten. Die Freiheitlichen machten dies noch am selben Tag öffentlich. Wenig später kam es zu einer Entgleisung durch NEOS-Spitzenkandidat Dominik Oberhofer. Dieser „likte“ nämlich einen Twitter-Beitrag, in dem nach Ansicht der Freiheitlichen die Gewaltdrohung gegen Abwerzger gerechtfertigt werde. „Wer GEWALT schürt, der erntet GEWALT… Das ist leider so und die FPÖ ist MEISTER im ‚Schüren'“, lautete der Tweet. Nach Kritik vonseiten der Freiheitlichen löschte Oberhofer sein Like wieder.
FPÖ fordert: Ablehnung der Gewalt über Parteigrenzen hinweg
„Wir sind zutiefst schockiert über eine derartige Verrohung. Mir ist völlig schleierhaft, wie man so etwas gut finden kann“, reagierte FPÖ-Landesparteigeneralsekretär Patrick Haslwanter darauf in einer Aussendung. Es sei auch nicht die erste Entgleisung Oberhofers gewesen. Dieser habe den FPÖ-Bundesrat Christoph Steiner und die FPÖ-Kandidatin Gudrun Kofler zuvor bereits als „Gestalten“ bezeichnet. „Ich erwarte mir, dass Oberhofer sich öffentlich für diese neuerliche Entgleisung entschuldigt und sich künftig bei seiner Wortwahl zurücknimmt“, forderte er. Seiner Ansicht nach sollte die Ablehnung jeglicher Gewalt ein gemeinsamer Nenner sein. „In der Demokratie werden Differenzen mit Worten ausgefochten und nicht mit Gewalt“, betonte Haslwanter und verwies zugleich auf NEOS-Bundesobfrau Beate Meinl-Reisinger, die die FPÖ und ihre Anhänger als „Volksverräter“ beschimpft hatte (TAGESSTIMME berichtete).
FPÖ-Landeschef Abwerzger hatte die Gewaltandrohung gegen ihn bereits am Dienstag verurteilt und alle Parteien zu einer „Allianz gegen Extremismus und Gewalt“ aufgerufen. „Ich werde mich jedenfalls keiner Gewaltdrohung beugen und habe selbstverständlich sofort den Verfassungsschutz eingeschaltet“, so Abwerzger.