Graz: Grünen-Stadträtin Wirnsberger tritt überraschend zurück
Die Grünen-Stadträtin Tina Wirnsberger hat in einem Gespräch mit der Kleinen Zeitung ihren Rücktritt bekanntgegeben. Aus gesundheitlichen Gründen ist es ihr nicht mehr möglich, die politische Arbeit im bisherigen Maß weiter zu betreiben.
Graz. In der steirischen Landeshauptstadt werden die Grünen zurzeit noch von Tina Wirnsberger geführt. Mit Jahresende möchte sie ihre Funktionen als Stadträtin und als Parteichefin der Grazer Grünen jedoch zurücklegen. Grund ist ihre Gesundheit. Es ist „nichts Lebensbedrohliches, aber es steht eine Operation im Raum“, so Wirnsberger im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Die derzeitige Situation schränke sie ein, sodass sie nicht mehr genug Energie für die Arbeit aufbringen könne. Der Entschluss zu diesem Schritt sei ihr nicht leicht gefallen, schließlich habe sie mindestens fünf Jahre lang Politik in dieser Stadt machen wollen, wie sie selbst betont. Ob sie sich nun aber ganz aus der Politik zurückziehen wird, ist noch unklar.
Wirnsberger kritisiert ÖVP und FPÖ
In der derzeitigen Regierung sei das Umsetzen von Projekten laut Wirnsberger sehr schwer. Ideen, die von den Grünen eingebracht wurden, seien nicht einmal in den Ausschüssen ernsthaft diskutiert worden. Sie appelliert deshalb an ihre Nachfolge, die Arbeit der Grünen mit der notwendigen Kraft und Zuversicht fortzusetzen. „Die brutale und menschenverachtende Politik der schwarz-blauen Regierungen braucht ein starkes Gegengewicht, und das müssen wir Grüne sein“, so Wirnsberger. Zur Nachfolge ist noch nichts bekannt.
Plattform „Flüchtlinge Willkommen in der Steiermark“
Erst im Jahr 2012 hatte Wirnsberger ihren Weg in die Politik gefunden und später die Plattform „Flüchtlinge Willkommen in der Steiermark“ initiiert, durch die sie bekannt geworden ist. Als Nachfolgerin von Lisa Rücker trat sie im Jahr 2016 als Spitzenkandidatin der Grünen bei den Grazer Gemeinderatswahlen an. Bei der Wahl im Februar 2017 erreichten die Grünen 10,51 Prozent, ein minus von 1,63 Prozentpunkten. Wirnsberger war nach der Wahl als Umwelt- und Frauenstadträtin aktiv und die Partei mit fünf Sitzen im Gemeinderat vertreten.