Grazer Schloßberg: Kriegssteig soll Friedenssteig werden
Die „Plattform Friedensweg“ will gemeinsam mit dem KZ-Verband die Umbenennung des Kriegssteigs erwirken. FPÖ-Klubobmann Armin Sippel kritisiert diese Forderung.
Graz. Wer die steirische Landeshauptstadt besucht, kommt vermutlich nicht umhin, auch dem Grazer Schloßberg einen Besuch abzustatten. Es gibt mehrere Möglichkeiten, um auf den Schloßberg zu gelangen, darunter etwa die Schloßbergbahn, den Schloßberglift, oder für die etwas Sportlicheren den sogenannten Kriegssteig. Die „Plattform Friedensweg“ will nun mit dem steirischen KZ-Verband eine Umbenennung bzw. Namenserweiterung des Kriegssteigs erwirken und hat eine Petition gestartet.
Steig während des Ersten Weltkrieges angelegt
Die 260 in den Stein gehauene Stufen wurden während des Ersten Weltkrieges angelegt und führen vom Schloßbergplatz zum Uhrturm. Bereits seit 1984 versuchen Initiativen, eine Umbenennung des Steigs zu erwirken. Der Bezirksrat Innere Stadt beschloss 2003 dann einstimmig die Umbenennung, blitzte beim Amt jedoch ab. Mittlerweile hat sich auf Initiative des Afro-Asiatischen Instituts (AAI) und dessen Leiter Johannes Mindler-Steiner eine „Plattform Friedensweg“ aus unterschiedlichen Unterstützern dieses Anliegens gebildet. Nun möchte man aber keine reine Umbenennung mehr, sondern eine Namenserweiterung in „Friedensweg ehemaliger Kriegssteig“ erzielen. Die Online-Petition, durch die man sich frischen Wind erhofft, wurde bisher von 152 Unterstützer unterzeichnet.
„Schloßberg war militärische Festung und keine Hüpfburg“
Zu der aktuellen Forderung der Initiative äußerte sich Klubobmann Armin Sippel (FPÖ) auf Facebook. „Nachdem ‚Kriegssteig‘ eine Funktionsbezeichnung und keine künstliche Namensschöpfung war, erscheint es doch etwas sonderbar, hier eine Umbenennung vornehmen zu wollen. Die Geschichte ist wie sie ist und kann eben nicht im Nachhinein geändert werden“, schrieb er in einem Beitrag. Aus der Geschichte zu lernen und vieles aus ihr auch als mahnendes Beispiel zu verstehen, sei jedenfalls vernünftiger, als sie zu verfälschen oder klittern zu wollen. Schließlich sei der Schloßberg über viele Jahrhunderte eine militärische Festung und keine Hüpfburg gewesen. Auch das sei zur Kenntnis zu nehmen, so Sippel abschließend.