Grüne: „Gender Pay Gap ist Sexismus am Lohnzettel“

Die Grüne Frauenvorsitzende Meri Disoski sieht vor allem die „unfaire Verteilung unbezahlter Sorge-Arbeit“ als Hauptgrund für die in Österreich noch immer klaffende Einkommenslücke.
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Grüne: „Gender Pay Gap ist Sexismus am Lohnzettel“

Symbolbild: Gender Pay Gap / Bild: flickr CC BY 2.0 (Bild skaliert und zugeschnitten)

Die Grüne Frauenvorsitzende Meri Disoski sieht vor allem die „unfaire Verteilung unbezahlter Sorge-Arbeit“ als Hauptgrund für die in Österreich noch immer klaffende Einkommenslücke.

Wien. – Die Frauenvorsitzende der Grünen, Meri Disoski, spricht sich im Vorfeld zum Equal Pay Day für verbesserte gesetzliche Regelungen für mehr Lohntransparenz aus. „Auch im Jahr 2022 verdienen Frauen weniger als Männer – weil sie Frauen sind“, so Disoski. Die geschlechtsspezifische Lohndiskriminierung sei messbar, in Österreich betrage sie 17 Prozent. Dieser sogenannte Gender Pay Gap sei nichts anderes als „in Zahlen gegossener Sexismus am Lohnzettel“.

Mehr Lohntransparenz gefordert

Das müsse dringend geändert werden. „Internationale Beispiele zeigen, dass eine höhere Lohntransparenz zu mehr Lohngerechtigkeit führt“, erklärte sie in einer aktuellen Aussendung. Das wolle sie auch endlich für Österreich. Die derzeit geltenden Regeln seien völlig unzureichend, so ihre Kritik.

Weiters spricht sie sich für verpflichtende Einkommensberichte für Unternehmen ab 35 Mitarbeitern aus, in denen auch einzelne Gehaltsbestandteile angeführt werden. Diese Berichte sollen über Betriebsräte zugänglich gemacht werden. „Wenn ungleiche Bezahlung nachgewiesen wird, sollen künftig Arbeitgeber in der Pflicht sein, Maßnahmen zur Beendigung von Lohndiskriminierung zu setzen. Das ist eine Frage der Fairness“, sagt die Grüne Frauenvorsitzende. Sie habe „null Verständnis“ für die diesbezügliche Blockadehaltung aus Wirtschaftskreisen.

Sorge-Arbeit als Hauptgrund für Einkommenslücke

Disoski sieht neben der „geschlechtsspezifischen Lohndiskriminierung“ vor allem die „unfaire Verteilung unbezahlter Sorge-Arbeit“ als Hauptgrund für die in Österreich noch immer klaffende Einkommenslücke. „Unbezahlte Tätigkeiten wie Kindererziehung, Haushaltsführung oder die Pflege von Angehörigen haben dasselbe Volumen wie bezahlte Erwerbsarbeit.“ Zwei Drittel dieser unbezahlten Tätigkeiten würden von Frauen durchgeführt, zwei Drittel der bezahlten Tätigkeiten von Männern. Das wirke sich natürlich negativ auf das Einkommen von Frauen und auf ihre spätere Pension aus. Im Jahr 2022 sollte es selbstverständlich sein, dass Sorge-Arbeit partnerschaftlich geteilt wird. Die Realität sehe aber leider anders aus. „Was wir also dringend brauchen, sind zeitgemäße Elternkarenz- und Elternteilzeit-Modelle, mit denen wir den rechtlichen Rahmen dafür schaffen“, so ihre Forderung.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

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