Grüne Umweltministerin könnte vom Landtag in den Lobbyismus wechseln
Nachdem Anja Siegesmund von ihrem Amt als thüringische Umweltministerin zurückgetreten ist, könnte schon der nächste lukrative Posten auf sie warten.
Erfurt. - Ihr Rücktritt führte zu einer kleinen Regierungskrise und kostete gleich zwei Minister den Posten. Anja Siegesmund (Grüne) sorgte mit ihrem Rücktritt als Umweltministerin Thüringens auch für den unfreiwilligen Fall ihres politischen Weggefährten Dirk Adams. Doch im Gegensatz zu Adams scheint die Zukunft von Siegesmund gesichert. Laut aktuellen Informationen hat die Grünen-Politikerin gute Chancen, die nächste Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) zu werden.
Vom Listenplatz ins Lobbyregister
Offiziell wird dieser Posten von einer unabhängigen Kommission nominiert, doch wie pleiteticker.de berichtet, sei dies im Falle Siegesmund nur eine Formalität. Die bisherige Umweltministerin dementierte bislang eine neue Anstellung und gab bekannt, eine Auszeit für ihre Familie zu nehmen. Sollte sich die Grünen-Politikerin doch noch für den Lobby-Posten entscheiden, könnte ihr die Thüringer Landesregierung aber einen Strich durch die Rechnung machen. Diese kann, nach dem Ausscheiden von Ministern, eine Karenzzeit von bis zu 24 Monaten verhängen. Diese Regelung könnten Siegesmund für zwei Jahre von einem entsprechenden Posten sperren. Siegesmund ist innerhalb der Thüringer Grünen als eine auf Absicherung orientierte Politikerin, ein Ausscheiden aus dem bisherigen Amt ohne zukünftige Pläne gilt bei ihr als unwahrscheinlich.