Grünen-Politikerin Kaddor: AfD freut sich über getötete Migrantenkinder
In einer hitzigen Bundestagsdebatte hat die Grünen-Politikerin Lamya Kaddor die AfD für ihren Umgang mit der jüngsten Messerattacke in Aschaffenburg kritisiert und ihr vorgeworfen, daraus politisches Kapital zu schlagen.
Berlin. – In einer emotionalen Debatte im Bundestag hat der AfD-Abgeordnete Martin Hess am Donnerstag scharfe Kritik an den Missständen bei den deutschen Sicherheitsbehörden geübt. Im Rahmen von drei Anträgen der AfD-Fraktion beklagte Hess, Deutschland sei so unsicher wie nie zuvor. Die Regierung sei nicht in der Lage, die Bürger, insbesondere die Schwächsten, vor Gewalt zu schützen. Jeder könne überall Opfer eines Mordanschlags sogenannter Flüchtlinge werden, sagte er. Er sprach von einer „sicherheitspolitischen Bankrotterklärung“ und kritisierte die Unfähigkeit des Staates, Kinder vor Gewalttätern zu schützen. Damit spielte er auf die jüngste Messerattacke in Aschaffenburg an, bei der unter anderem ein zweijähriger Junge getötet wurde. Für einen Eklat sorgte in der Folge die Grünen-Abgeordnete Lamya Kaddor.
„Wahrscheinlich freuen Sie sich“
In ihrer Rede erklärte Kaddor, dass in Deutschland erst dann Sicherheit herrsche, „wenn wenn alle Menschen in Sicherheit leben können“. An dieser Stelle verwies sie auf verschiedene Gruppen von Menschen, die in Deutschland bedroht würden, wie zuletzt etwa Besucher des Weihnachtsmarktes in Magdeburg oder auch die Kinder in Aschaffenburg, die Ziel von Gewalt wurden. Dann folgte die umstrittene Äußerung in Richtung AfD: „Und das können Sie uns noch so oft vorhalten, wahrscheinlich freuen Sie sich, dass es endlich mal migrantische Kinder waren, damit Sie sich schützend vor sie stellen können – ist ja nicht so, als ob uns das wundern würde. Das machen Sie doch dauernd“, so Kaddor.
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Christian Wirth zeigte sich später auf X empört über Kaddors Aussage: „Die Abgeordnete Lamya Kaddor von den Grünen meinte gerade in ihrer Rede zu unseren Anträgen zur inneren Sicherheit wirklich, die AfD würde sich doch freuen, da das getötete Kind in Aschaffenburg einen Migrationshintergrund hat. Geht es noch schäbiger? Das sind die, die sich angeblich gegen Hass und Hetze wenden“, schloss er.