Hennig May: Sänger spendet 95.000 Euro an Grüne
In diesem Jahr konnten sich mehrere Parteien über Großspenden freuen, die sich insgesamt auf 14,2 Millionen Euro beliefen. Interessant ist vor allem der Blick auf die Spender selbst.
Berlin. – Die junge Partei von Sahra Wagenknecht hat nach Angaben des Deutschen Bundestages bereits 6,4 Millionen Euro an Großspenden erhalten. Allein 5,1 Millionen stammen aus dem Vermögen des Paars Lotte Salingré und Thomas Stanger. Es folgt die CDU mit insgesamt 3,5 Millionen Euro. Die größte Einzelspende kam mit 500.000 Euro von dem Immobilienunternehmer Christoph Kahl.
Auch andere Parteien wie Volt Deutschland und die FDP erhielten hohe Großspenden. Volt Deutschland erhielt insgesamt 1,4 Millionen Euro, die FDP eine Million Euro. Die Grünen erhielten insgesamt acht Spenden in Höhe von rund 600.000 Euro, die SPD sieben Spenden in Höhe von knapp 500.000 Euro. Ein Blick auf die Spender der Grünen zeigt dabei einen bekannten Namen aus der Musikszene.
Fragwürdige Verbindungen des Großspenders
Ende November erhielten die Grünen 95.000 Euro von einem Spender aus der Wissmannstraße 30 in Köln. Der Name des Spenders: Henning May. Vielen dürfte May als Sänger und Frontmann der deutschen Musikgruppe AnnenMayKantereit und Liedern wie „Barfuß am Klavier“ bekannt sein. Überraschend kommt die Spende an die Grünen allerdings nicht. Bereits in der Vergangenheit hatte sich die Band klar für den Klimaschutz positioniert und trat beispielsweise bei einer Mahnwache für das mittlerweile geräumte Dorf Lützerath auf. Auch bei einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen 2021 in Berlin trat die Band auf.
Pikant ist aber vor allem, dass May in der Vergangenheit auch mit der deutschen Hip-Hop-Gruppe K.I.Z. zusammengearbeitet hat, die vor allem durch provokante und geschmacklose Kritik an der AfD aufgefallen ist. Vor etwa fünf Jahren veröffentlichte K.I.Z. ein Musikvideo zu ihrem Song „Nach wie vor“. Darin tötet der Rapper der Gruppe, Tarek Ebéné, Menschen, die AfD-Politikern wie Alice Weidel und Alexander Gauland ähnlich sehen. Zuvor war die Band bereits in die Kritik geraten, nachdem sie 2018 bei einem „Konzert gegen Rechts“ in Chemnitz unter dem Motto #wirsindmehr ihren Song „Ein Affe und ein Pferd“ gesungen hatte, in dem es an einer Stelle heißt: „Ich ramm‘ die Messerklinge in die Journalisten-Fresse“. Das Konzert fand damals unweit des Ortes statt, an dem der Chemnitzer Daniel H. am Rande des Stadtfestes bei einer Messerattacke von Migranten getötet worden war.