Hessen: Antifa veröffentlicht Privatadressen von AfD-Kandidaten
Die „Antifa Frankfurt“ ruft im Internet dazu auf, den AfD-Politikern „das Leben zur Hölle“ zu machen und sie „entschlossen zu bekämpfen“.
Frankfurt/Main. - Die „Antifa Frankfurt“ hat am Dienstag auf einer interaktiven Karte im Internet die Privatadressen der AfD-Kandidaten für die hessische Landtagswahl im Oktober veröffentlicht. „Es gibt derzeit eine anlaufende Debatte um die Forderung eines AfD-Verbots. Lasst uns der AfD jedoch vor allem auf militanter Weise begegnen, ihnen das Leben zur Hölle machen und zeigen, was wir von ihrer menschenverachtenden Politik halten“, heißt es in einem dazu veröffentlichten Gewaltaufruf. Die Vorschläge der linksextremen Gruppe reichen vom „antifaschistischen Hausbesuch“ über die Zerstörung von Wahlständen bis zur „klassischen Konfrontation“.
„Es ist längst überfällig, die Partei und ihre handelnden Individuen entschlossen zu bekämpfen. Wir wollen ihnen gemeinsam mit euch die Räume streitig machen, in denen sie sich wie selbstverständlich bewegen, unbehelligt fühlen und in Sicherheit wähnen“, schreiben die Linksextremisten weiter.
Der hessische AfD-Landesvorsitzende Andreas Lichert verurteilte die Veröffentlichung am Dienstag: „Was die Antifa Frankfurt hier macht, ist nichts anderes als ein verklausulierter Aufruf zur Einschüchterung und zu Gewalt gegen AfD-Politiker.“ Solche Aktionen seien im wörtlichen Sinne „brandgefährlich“. „Ich weiß, wovon ich spreche, denn gegen mein Haus wurde bereits ein Anschlag verübt. Wer Familie hat und in der AfD aktiv ist, macht sich große Sorgen, wenn eine solche interaktive Karte zusammen mit einem Aufruf zur Bekämpfung veröffentlicht wird“, so Lichert. Das fühle sich an, als würde man „für vogelfrei“ erklärt werden.
Immer wieder kommt es zu Angriffen auf AfD-Politiker. Erst am 31. Juli wollten mutmaßliche Linksextremisten einen Brandanschlag auf den PKW des AfD-Kreisrats Marco Näger in Bötzingen (Baden-Württemberg) verüben, verwechselten aber offenbar die Autos und zündeten deshalb das Fahrzeug eines Unbeteiligten an. Nach dem Brandanschlag wurde auf einer linksextremen Plattform ein Bekennerschreiben veröffentlicht.