Jugendstudie: AfD bei 14- bis 29-Jährigen am beliebtesten

Eine aktuelle Studie zeigt, dass Jugendliche und junge Erwachsene von großen Zukunftsängsten geplagt sind und sich vor allem um die politische und wirtschaftliche Entwicklung sowie die Asylmigration sorgen. Davon profitieren vor allem die AfD und die CDU/CSU.

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Jugendstudie: AfD bei 14- bis 29-Jährigen am beliebtesten
Laut einer aktuellen Umfrage kann vor allem die AfD bei den unter 30-Jährigen punkten.© IMAGO / Michael Gstettenbauer

Die Jugend in Deutschland befindet sich in einem Zustand der Unruhe und Zukunftsunsicherheit, wie aus der aktuellen Trendstudie „Jugend in Deutschland“ hervorgeht. Die Studie der Jugendforscher Simon Schnetzer, Klaus Hurrelmann und Kilian Hampel zeigt, dass die 14- bis 29-Jährigen von großen Zukunftsängsten geplagt werden. Neben den traditionellen Herausforderungen des Erwachsenwerdens sind es vor allem die zunehmenden Sorgen um die politische und wirtschaftliche Entwicklung sowie die Asylmigration, die die Befragten umtreiben. Insbesondere die Zustimmung zur AfD ist im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen.

AfD kann junge Wähler begeistern

Die größten Sorgen der Jugendlichen betreffen Inflation, Krieg, Wohnungsnot, Klimawandel, soziale Spaltung und die Wirtschaftskrise. Besonders besorgniserregend ist der drastische Anstieg der Angst vor wachsenden Migrantenströmen. Politisch schlagen sich diese Ängste in einem deutlichen Rechtsruck nieder, wobei die AfD an Zustimmung gewinnt und bei jungen Menschen sogar stärkste Partei wird. Auch die CDU/CSU verzeichnet steigende Zustimmung, während die Ampelparteien an Zustimmung verlieren. 22 Prozent der Menschen zwischen 14- bis 29 tendieren zur AfD, ein großer Unterschied zur 2022, wo nur neun Prozent die AfD präferierten. Damit ist die AfD Spitzenreiter, nur die Union kann noch auf einen Wert von 20 aufweisen. Die Grünen stürzten von 27 auf 18 Prozent ab.


Mehr über den Erfolg rechter Parteien bei jungen Wählern lesen Sie auf Seite 70 im Artikel „Europas rechte Jugend“ von Marvin Mergard in unserer Ausgabe „Der Bär ist los“.

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In früheren Erhebungen der Studie wurden die Auswirkungen der Coronakrise auf die Lebensqualität und die psychische Gesundheit der Jugendlichen untersucht. Inzwischen haben sich die meisten von den direkten Auswirkungen der Pandemie erholt und konzentrieren sich nun auf die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten. Die persönliche Zufriedenheit ist zwar immer noch leicht positiv, hat aber im Vergleich zu den Vorjahren abgenommen.

Auch die psychische Verfassung der Generation Z ist alarmierend: Stress, Einsamkeit und Angstzustände nehmen zu. Dies wirkt sich auch auf Schule und Arbeit aus, wo ein Anstieg der Krankheitsfälle zu verzeichnen ist. Trotz dieser Herausforderungen sind junge Menschen bereit, Verantwortung für ihre Zukunft zu übernehmen. Materielle Werte verlieren an Bedeutung, Statussymbole wie Intelligenz, beruflicher Erfolg und Fitness gewinnen an Relevanz. Die Forscher warnen davor, Jugendliche in Stereotype zu pressen und fordern dazu auf, ihre Potenziale zu erkennen und zu fördern, um eine positive Zukunftsperspektive zu gewährleisten.

Gegenüber FREILICH kommentierten sowohl der Vorsitzende der Jungen Alternative (JA), Hannes Gnauck, als auch der stellvertretende Vorsitzende der JA, Tomasz Froelich, die Ergebnisse der Studie: „Wenn junge Menschen mit einem linksliberalen Konformitätsdruck an den Unis, am Arbeitsplatz, in der Schule und zum Teil ja bereits in Kindergärten konfrontiert werden, dann regt sich ein rebellischer Widerstand. Gerade, wenn die propagierten Werte im fundamentalen Widerspruch zur erlebten Realität und den tatsächlichen Zukunftserwartungen stehen. Wer heute wirklich rebellisch und jugendlich-frech sein will, der muss rechts sein. Die deutsche Jugend hat unter dem Status Quo keine bessere Zukunft – weniger Wohlstand, weniger Sicherheit, weniger Heimat im eigenen Land – und deshalb erkennt ein immer größerer Teil, dass die Alternative auch ihre einzige Alternative ist“, so Gnauck.

„Langweiler sind links, Rebellen sind rechts. Dass die Jugend rebelliert, macht Hoffnung. Sie hat erkannt, das sie unter der aktuellen Politik perspektivisch am meisten zu leiden hat. Und da sie die etablierten Medien immer seltener konsumiert, ist sie für deren Märchen auch nicht mehr so anfällig. Die Demografie bietet die Chance für den notwendigen Rechtsruck. Als AfD dürfen wir all die jungen Leute nun nicht enttäuschen“, erklärt Froelich.