Junge Union fordert stärkere Zuwanderung
Der Chef der CDU-Jugendorganisation öffnet in seiner Antrittsrede die Partei für einen neuen (alten) Kurs. Neue Ideen bringt er dagegen nicht.
Berlin. – Der neue Chef der Jungen Union (JU), Johannes Winkel, fordert mehr Zuwanderung, nicht nur von Fachkräften. Deutschland brauche nach seiner Einschätzung Migration, ohne sie würde nichts mehr funktionieren. „Wir sind ein Einwanderungsland, wir brauchen Zuwanderung“, sagte Winkel gegenüber dem Spiegel. Dabei hätten die Einheimischen und die Politik auch die Pflicht, den Menschen, die „nach Deutschland kommen und hier für ihre Familie und unser Land hart arbeiten, öfter auch einfach mal Danke [zu] sagen.“
Junge Union schließt letzte Lücke im Migrationskartell
Winkel kritisierte die Pläne der Ampel-Regierung als nicht weitgehend genug. Er fordert den Zuzug in den Arbeitsmarkt als nationales „Bedürfnis“ zu definieren. Er forderte auch die Einwanderung in die Sozialsysteme zu stoppen. Mit Winkel hat sich der rheinländische Flügel der CDU an die Spitze der Jungen Union durchgesetzt. Er gilt als Vertreter eines Merkel-nahen politischen Kurses und könnte für Parteichef Merz unbequem werden. Er studierte Jura und ist Mitglied zweier nichtschlagender, katholischer Studentenverbindungen. Winkel beerbt den früheren JU-Chef Tilman Kuban, der aufgrund seines Alters nicht länger Mitglied der Jungen Union sein konnte.