Kärnten: Wirbel um 40 neue Migranten in Asylheim
Nur einen Tag nach den Vorfällen in Wildon in der Südsteiermark sorgt ein ähnlicher Fall in Ossiach in Kärnten für erhitzte Gemüter. Dort sollen mehr als drei Dutzend Asylwerber in einem Bus angekommen sein.
Ossiach. – Migranten, welche von Innenministerium offenbar ohne Vorwarnung an die betroffene Gemeinde ein Quartier in der Südsteiermark beziehen sorgten am Montag für Aufregung – Die Tagesstimme berichtete. Diese sollen von einer Erstaufnahmestelle in Kärnten gekommen sein – und genau eine solche betrifft der neue Fall.
Beunruhigung über mögliche Corona-Infektion
Bekannt wurde dieser Umstand, weil ein aufmerksamer Ossiacher Bürger das Bild auf Facebook teilte. Und auch hier scheinen sich die Anzeichen zu verdichten, dass die Gemeinde einfach überrumpelt wurde. So lässt zumindest eine Aussendung des freiheitlichen Landesparteiobmannes Gernot Darmann vermuten.
Dieser kritisiert zudem die unklare Gesundheitslage: „Die Bevölkerung ist zu Recht beunruhigt, dass sich unter den Neuankömmlingen auch mit dem Coronavirus infizierte Personen befinden könnten und aufgrund der Nicht-Einhaltung der Schutzmaßnahmen der Virus so in den Ort eingeschleppt wird“, so Darmann. Kärnten ist derzeit nach dem Bundesland vom neuartigen Virus am wenigsten schwer betroffen.
Darmann warnt vor neuem „Asylchaos“
Der blaue Landeschef kritisiert, dass „wie 2015 […] über die Gemeinden und die Bürger drüber gefahren“ würde. Die Menschen würden einfach „vor vollendete Tatsachen“ gestellt. Darmann fordert die „sofortige Aufklärung des Innenministeriums“. Dies gelte insbesondere die Route, auf welcher diese angekommen seien. Falls dies über Italien oder Slowenien kamen, wäre dies „ein Skandal ersten Ranges“.
Darmann fürchtet nun, dass sich „unter Schwarz-Grün das Asylchaos mit allen negativen Folgen doch wiederholen“ könnte. Er kann sich vorstellen, dass es sich bei den Geschehnissen in Wildon und Ossiach nur um die „Spitze des Eisberges“ handle. Seine Partei wiederum verfechte seit Jahren immer dieselbe Linie, nämlich keine Asylwerber und Migranten in Österreich und Kärnten aufzunehmen.
Land Kärnten dementiert Vorwürfe
Beschwichtigungen gibt es vonseiten des Landes Kärnten. Dessen Flüchtingsbeauftragte Barbara Roschitz verteidigte gegenüber 5 Minuten Villach ausführte, dass das Verteilerlager „auch in Zeiten wie diesen am Betrieb festhalten“ müsse. Die Grundversorgung und damit verbundene Aufgaben könnten „naturgemäß“ nicht wegen Covid-19 entfallen. Außerdem verwies sie auf eine geringe Anzahl aktueller Asylanträge in ihrem Zuständigkeitsbereich.
Dass die Migranten unkontrolliert sein könnte, dementiert sie. Die üblichen Gepflogenheiten würden derzeit sonder unter „besonderen Vorkehrungen stattfinden“. Man pflege „umfangreiche Reisefeststellungen“ und nehme „laufend Fiebermessungen“ vor, so Roschitz. Die Migranten hätten sich an „dieselben Beschränkungen“ wie einheimische Personen halten und stellte deshalb auch Infomaterial in „allen notwendigen Sprachen“ bereit.
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