Kampf gegen Rechts und mehr: Wie alternativ ist die BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf wirklich?

Die Eisenacher Oberbürgermeisterin Katja Wolf hat die Partei gewechselt. Die ehemalige Linken-Politikerin will bei der kommenden Landtagswahl in Thüringen für das Bündnis Sahra Wagenknecht antreten.

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Kampf gegen Rechts und mehr: Wie alternativ ist die BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf wirklich?
Wolf und Wagenknecht bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Erfurt.© IMAGO / Funke Foto Services

Erfurt. – Mit ihrer Kandidatur will Katja Wolf helfen, der AfD Stimmen abzujagen und einen Ministerpräsidenten Höcke zu verhindern. Ihr Amt als Oberbürgermeisterin hat sie nach den vergangenen Kommunalwahlen an den CDU-Kandidaten Christoph Ihling abgegeben. Direkt nach der Wahl hatte Katja Wolff ihre Haltung gegenüber der AfD deutlich gemacht. Bei der Verpflichtung der neu gewählten Gemeinderäte verweigerte sie den Mandatsträgern von Heimat und AfD den obligatorischen Handschlag. Auf die Beschwerde des AfD-Fraktionschefs Tim Schnitger, Wolf erkenne damit ein Viertel der Eisenacher Wähler nicht an, antwortete sie, sie habe die Stadträte „ordnungsgemäß verpflichtet“.

„Entwicklung nicht akzeptabel“

Es war nicht das erste Mal. So hatte Wolf, die 1992 in die Linke (damals PDS) eingetreten war, bereits einigen neu gewählten Abgeordneten den Handschlag verweigert. Dass sie grundsätzlich ein Problem mit Parteien und Organisationen hat, die rechts von der Linkspartei stehen, zeigte sich auch 2014, als die Stadt Eisenach die Räumlichkeiten für die Feierlichkeiten zum Burschentag der Deutschen Burschenschaft sukzessive einschränkte. Den Burschenschaften, die sich ihrem Wahlspruch Ehre-Freiheit-Vaterland und den Idealen der deutschen Revolution von 1848 verpflichtet fühlen, wurde zunächst der Mietvertrag für die städtische Aßmann-Halle gekündigt, in der die Burschenschaften ihre Versammlungen abhalten. Darüber hinaus wurde ihnen die Feier auf der Wartburg verwehrt, die für die Burschenschafter eine große, historisch gewachsene Bedeutung hat.

Der zehnköpfige Mitgliederrat votierte einstimmig gegen die Vermietung des Burghofs mit der Begründung, dass „aufgrund der Entwicklung der Burschenschaft und einiger Abspaltungen“ die Veranstaltungen der Deutschen Burschenschaft „nicht mehr repräsentativ und damit nicht mehr akzeptabel“ seien. Katja Wolf, die damals selbst im Stiftungsrat saß, begrüßte die Absage der Wartburg: „Die Entwicklung, die die Deutsche Burschenschaft in den letzten Jahren genommen hat, war für uns einfach nicht mehr akzeptabel. Also bei so einem gewaltigen Rechtsruck ist irgendwann automatisch die Situation für eine Stadt, dass wir sagen: Wir können da keine Gastfreundschaft mehr zeigen“.

Der damalige Sprecher der Deutschen Burschenschaft ordnete das Verhalten der Stadt Eisenach und Katja Wolfs folgendermaßen ein: „Also wir fühlen uns auf jeden Fall von Eisenach gut behandelt, von den Eisenachern. Aber wir fühlen uns, ja, wie soll ich sagen, ‚von der Politik schlecht behandelt‘ ist fast noch untertrieben. Wir fühlen uns eigentlich fast verfolgt von dieser Frau!“

Wolf schloss Mitgliedschaft im BSW aus

Katja Wolf will nun also auf Landesebene alles tun, um den „Rechtsruck“ in Thüringen zu verhindern. Dass sie sich dabei allerdings für das Bündnis von Sahra Wagenknecht stark macht, muss zumindest irritieren. So schloss Wolf noch vor wenigen Monaten, im September letzten Jahres, in einem Interview mit der ZEIT eine Mitgliedschaft im BSW kategorisch mit den Worten aus: Ich würde nicht in eine Partei von Sahra Wagenknecht eintreten“. Es brauche eine starke Linke, so Wolf, Wagenknecht spalte nur. Heute sagt sie: „Was ich vor einiger Zeit gesagt habe, war wahr. Und ich habe lange mit mir gerungen. Aber ich will beweisen, dass es auch anders geht: mit Vernunft und Verantwortung.“

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