Kein Hitlergruß: Burschenschafter weist Vorwürfe zurück
Der FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker fordert eine „lückenlose Aufklärung“ und betont, dass Bewegtbilder notwendig seien, um im gegenständlichen Fall „eine objektive Einschätzung treffen zu können“.
Wien. Am gestrigen Donnerstag fand in Wien erneut eine Demonstration statt, deren Route wegen des Protests gegen den Akademikerball aber an mehreren Häusern von schlagenden Studentenverbindungen vorbeiführte. Bei einem der Verbindungshäuser, nämlich bei dem der Burschenschaft Gothia, kam es im Zuge der Demonstration zu einem Zwischenfall mit pyrotechnischen Mitteln (Die Tagesstimme berichtete). Aktuell sorgt in den sozialen Netzwerken auch ein Bild für Aufregung, das offenbar gestern aufgenommen wurde. Zu sehen ist eine Person, die an einem der Fenster des Gothenhauses steht und angeblich den Hitlergruß zeigt. Wie der Standard berichtet, wollte der Fotograf Daniel Weber, der die Bilder aufgenommen hatte auf APA-Anfrage aber nicht beurteilen, ob es sich bei der Geste um einen Hitlergruß gehandelt hat oder nicht. Das Landesamt für Verfassungsschutz prüft nun die Bilder.
„Es handelt sich um eine Momentaufnahme“
Die betroffene Person erklärte heute in einer Stellungnahme, dass sie den Gruß nicht gezeigt hatte. „Das Foto entstand, als ich – durch die Schmähungen und Angriffe auf das Haus der Burschenschaft provoziert – den Demonstranten zugewunken habe. Es handelt sich um eine Momentaufnahme dieses Zuwinkens, ausgesucht mit dem offensichtlichen Ziel, mich in dem beschriebenen Sinn zu diskreditieren.“
Bewegtbilder notwendig
Da die beschuldigte Person Mitglied der FPÖ sein soll, meldete sich auch Christian Hafenecker, Generalsekretär der Freiheitlichen zu Wort. In einer Presseaussendung fordert er eine „lückenlose Aufklärung“ bezüglich des gestern aufgenommenen Fotos. Er betont dabei auch, dass Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, „dass bei Standbildern oftmals ein komplett konträres Bild erzeugt wird“. Auch in diesem Fall seien daher Bewegtbilder notwendig, „um eine objektive Einschätzung treffen zu können“, so Hafenecker. Sollten sich die Anschuldigungen allerdings bewahrheiten, so würde „selbstverständlich ein sofortiger Parteiausschluss erfolgen“.
Denzunzierungsversuch „grandios gescheitert“
Hafenecker verweist außerdem auch auf die Anschuldigung, die diesen Monat gegen einen Teilnehmer des FPÖ-Neujahrstreffen erhoben wurde. Dieser wurde beschuldigt, den Hitlergruß gezeigt zu haben. Der „Denunzierungsversuch gegen die FPÖ“ sei letztlich aber „grandios gescheitert“, erklärt Hafenecker. Mittels Video- und Tonmaterial konnte mittlerweile nachgewiesen werden, dass es sich um keinen Hitlergruß gehandelt hatte. „Es ist widerwärtig, wie Fake-News verbreitet und damit nicht nur die betreffende Person, sondern die gesamte Partei in Misskredit gebracht werden“. Bezüglich der Vorwürfe beim Neujahrstreffen fordert die FPÖ eine „umgehende Richtigstellung und Entschuldigung von allen Medien und Personen, die die Vorwürfe verbreitet haben“.