Kostenfalle F-35? Krisensitzung im Verteidigungsministerium
Am Montag soll eine Sondersitzung im Verteidigungsministerium stattfinden, auch mit Mitgliedern des Finanzministeriums. Grund sollen Zusatzkosten in erheblichem Umfang für die neuen F-35 Kampfjets der Bundeswehr sein.
Berlin. – Der Kauf der Tornado-Nachfolger aus den USA könnte teurer werden als geplant. Die Anschaffung der F-35 Jets könnte sowohl zeitlich als auch finanziell äußerst risikoreich für die Bundesrepublik sein. Zum einen sei fraglich, ob der Flugplatz im rheinland-pfälzischen Büchel bis 2026 für die neuen Fluggeräte adäquat umgebaut werden könne, zum anderen stehe auch die Flugzulassung noch nicht fest. Das Verteidigungsministerium will 35 Maschinen im Wert von 9,99 Milliarden Euro erwerben.
Lambrecht persönlich verantwortlich
Besonders die FDP besteht auf die saubere Durchführung des Projekts. Der Haushaltspolitiker Karsten Klein (FDP) erinnerte im Gespräch mit der BILD an die persönliche Verantwortung der Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD). Mit den F-35-Maschinen will die Bundeswehr ihre alternde Tornado-Flotte ersetzen. Lambrecht hatte den Kauf wenige Wochen nach dem russischen Überfall auf die Ukraine angekündigt.
Der F-35 gilt als modernster Kampfjet der Welt, doch gibt es auch Kritik an dem Waffensystem. Bislang waren alle 750 ausgelieferten Jets Teil der Anfangsproduktion, die Charge, die noch nicht alle Anforderungen an ein vollständig ausgereiftes Flugzeug erfüllen muss. Der US-Rechnungshof berichtete über zunehmende Probleme mit den Triebwerken der F-35 Jets, welche einen kompletten Ausfall zur Folge hätten. Bei einem Kaufpreis von knapp 10 Milliarden Euro sollte die Bundesregierung zweimal überlegen, welche Risiken sie eingeht.