Kretschmer (CDU) schließt Koalition mit AfD in Sachsen aus
Nach den starken Ergebnissen der AfD in Ostdeutschland ist auch bei den Landtagswahlen mit ähnlich guten Ergebnissen zu rechnen. Dennoch schließt der sächsische Ministerpräsident Kretschmer (CDU) weiterhin eine Koalition mit der AfD aus.
Dresden. – In einem Interview mit der „Zeit“ betonte Michael Kretschmer, dass eine Koalition mit der AfD trotz der vermutlich starken Ergebnisse nicht in Frage käme, da die Partei seiner Ansicht nach zu radikal sei.
„Lieber Vier-Parteien-Koalition als Bündnis mit der AfD“
Im genannten Interview erklärte der sächsische Ministerpräsident, dass er sogar dazu bereit wäre, eine Koalition mit vier Parteien anzustreben, um eine Einflussnahme der Alternative für Deutschland zu verhindern. Als Begründung gab er an, dass er im Landtag Sachsens „hautnah“ miterleben könne, wie sich die Partei radikalisiere.
Selbst fände er eine Koalition mit drei anderen Parteien zwar nicht optimal, aber „das Wahlergebnis bestimmt nun einmal über die Regierung und nicht andersherum“.
Weiter sei ein Grund für seine Entscheidung, dass die AfD ihn selbst laut Eigenangabe in die „Kategorie Volksverräter“ einordne.
„Anstand und Werte sind mir wichtig“
Auf die Frage, ob die CDU eine Koalition mit der AfD trotz Kritik weiterhin ausschließe, antwortete Kretschmer wörtlich: „Ich bin ein Christdemokrat, Anstand und Werte sind mir wichtig. Deswegen schließe ich eine Koalition mit der AfD aus […]“.
Trotz der Wahlergebnisse der Europawahl in Sachsen zeigte sich der Ministerpräsident jedoch allgemein positiv gestimmt. Man habe „beherzt Fehler bekannt und korrigiert“, wodurch das Vertrauen der Bevölkerung gesteigert worden sei. Die AfD hingegen würde, so Kretschmer, lediglich das Land spalten und habe keine „Ideen für die Zukunft“.
Bei den Europawahlen erzielte die AfD im Osten hervorragende Ergebnisse, und wurde in Brandenburg und Sachsen zur stärksten Partei gewählt. Die Tagesstimme berichtete.