Länder setzen weitere Maßnahmen zur Bekämpfung von COVID-19

In immer mehr Ländern werden aktuell schärfere Maßnahmen umgesetzt, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. In Frankreich gilt seit gestern etwa eine Ausgangssperre.
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Länder setzen weitere Maßnahmen zur Bekämpfung von COVID-19

Bild: Im Bahnhof Paris-Saint-Lazare ist so gut wie verlassen / Bild: privat

In immer mehr Ländern werden aktuell schärfere Maßnahmen umgesetzt, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. In Frankreich gilt seit gestern etwa eine Ausgangssperre.

Wien/Paris/Moskau. – In Österreich ist die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus heute auf 1.471 Fälle gestiegen (Stand 08.00 Uhr), berichtete das Gesundheitsministerium. Die Zahl der eindeutig in Zusammenhang mit SARS-CoV-2 stehenden Todesfälle liegt diesen Daten zufolge weiter bei drei, nunmehr neun Personen gelten als genesen. Insgesamt wurden bisher laut Sozialministerium 11.977 Tests durchgeführt. Nach Italien, dem in Europa am schwersten betroffenen Land, und Österreich setzen nun auch andere europäische Länder vermehrt auf schärfere Maßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu vermeiden.

Polizisten überwachen Einhaltung der Ausgangssperre

In Frankreich gilt seit gestern etwa eine Ausgangssperre, die mindestens 14 Tage dauern soll. Wie der französische Innenminister Christophe Castaner am Dienstag erklärte, dürfen Menschen in Frankreich das Haus nur noch in wichtigen Fällen verlassen: um zur Arbeit zu gehen, wenn zuhause arbeiten nicht möglich ist, um zum Arzt zu gehen oder um Einkäufe zu erledigen. Außerdem sei sportliche Betätigung im Freien erlaubt. Hunderttausend Polizisten und Gendarme sollen die Einhaltung der Ausganssperre überwachen. Jeder Bürger, der sich nach Beginn der Ausgangssperre außerhalb seiner Wohnung aufhält, muss schriftlich nachweisen, dass der Ausgang notwendig ist. Dazu stellt die Regierung Formulare zum Herunterladen bereit, akzeptiert aber auch handgeschriebene Formulare bei allen, die keinen Computer haben.

Elsass am stärksten betroffen

In Frankreich ist aber keine Region so von der Ausbreitung des Coronavirus betroffen wie das Elsass. Rund ein Fünftel der Franzosen, die sich mit dem Virus infiziert haben, kommt aus dem Department Oberrhein um Mühlhausen. Dort hatten sich Ende Februar etliche Gläubige bei einem Kirchentreffen infiziert und dann das Virus in ihre Heimatorte getragen. Nun soll die Armee im Elsass unterstützen, wie Präsident Emmanuel Macron am Montagabend versprach: „Ich habe daher entschieden, dass ein Feldlazarett in den nächsten Tagen im Elsass errichtet wird. Die Armee wird auch dabei helfen, Kranke aus den am meisten betroffenen Regionen zu verlagern und so die Überlastung der Krankenhäuser dort zu verringern.“ Das Krankenhaus wird in Mühlhausen installiert und soll ab Donnerstag einsatzbereit sein. 30 Betten zur Intensivbehandlung werden dann zur Verfügung stehen.

Russland schließt Museen

Wie die russische Tageszeitung Kommersant gestern berichtete, setzt Russland nun auch weitere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus um. Das Kulturministerium hat am 17. März die Schließung aller Theater, Museen, Philharmonien, Zirkusse und Kinos angeordnet. Regionalen Kulturbehörden wird empfohlen, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen. Mit dem heutigen Tag schließen damit unter anderem das Russische Museum, die Eremitage, das Puschkin-Museum sowie viele weitere Museen und Galerien in Russland. Das Russische Museum bleibt bis 10. April geschlossen, wie man auf der offiziellen Seite des Museums via VKontakte, dem russischen Gegenstück zu Facebook, mitteilte.

Schließung der EU-Außengrenzen

Auch die EU-Staats- und Regierungschefs reagierten auf die Ausbreitung des Coronavirus. Sie stimmten am Dienstag einer 30-tägigen Schließung der EU-Außengrenzen zu. Der Beschluss soll von den Mitgliedsstaaten „so rasch wie möglich“ umgesetzt werden, so ein Sprecher des Bundeskanzerlamts. Von der Schließung der EU-Außengrenzen ist Griechenland ebenso betroffen wie Mitgliedsstaaten, in denen Flüge aus Drittstaaten ankommen. Das Einreiseverbot gilt für „nicht notwendige Reisen“, wie es heißt. Österreich trägt die Entscheidung der EU mit, hält aber an der Kontrolle seiner Grenzen fest. Ausnahmen gelten allerdings für den Warenverkehr zur Lebensmittelversorgung und für Pendler.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und absolvierte dort die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe.

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