Lafontaine verlässt die Linkspartei

Er ist einer ihrer Mitbegründer und war früher Vorsitzender der Linkspartei: Oskar Lafontaine. Nun hat der 78 Jährige seinen Austritt verkündet.
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Lafontaine verlässt die Linkspartei

James Steakley, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Er ist einer ihrer Mitbegründer und war früher Vorsitzender der Linkspartei: Oskar Lafontaine. Nun hat der 78 Jährige seinen Austritt verkündet.

Saarbrücken. – Für viele Beobachter der Linkspartei dürfte der Austritt Lafontaines nicht überraschend kommen, zu groß ist der Unterschied zwischen dessen Ansichten und dem veränderten Kurs der Partei seit 2015. „Ich wollte, dass es im politischen Spektrum eine linke Alternative zur Politik sozialer Unsicherheit und Ungleichheit gibt, deshalb habe ich die Partei Die Linke mitgegründet. Die heutige Linke hat diesen Anspruch aufgegeben“, heißt es in seiner Erklärung. 

Kritik an Linkspartei

Es gebe eine „schleichende Änderung des politischen Profils der Linken“ seit 2015. Die Linkspartei sei zu einer Partei geworden, „in der die Interessen der Arbeitnehmer und Rentner und eine auf Völkerrecht und Frieden orientierte Außenpolitik nicht mehr im Mittelpunkt stehen“. Weiterhin unterstütze sie ein im Saarlaand bestehendes „Betrugssystem“ bei der Mitgliedergewinnung, das er nicht mehr mittragen könne. Auch der Ukrainekrieg wird von Lafontaine behandelt: „Nach dem sozialen Profil sollen jetzt auch noch die friedenspolitischen Grundsätze der Linken abgeräumt werden.“ Der Vorstand habe angekündigt, die Mitglieder, „die für den sozialen und friedenspolitischen Gründungskonsens der Linken stehen“, hinauszudrängen. Die Partei vertrete nicht mehr ihre eigentliche Wählerschaft: „Normal- und Geringverdiener oder auch Rentner fühlen sich von der Partei nicht mehr vertreten“, so Lafontaine.

Verschiedene Mitglieder der Partei wie Gregor Gysi bedauern den Rücktritt, weisen die Kritik aber zurück. Ein nicht genannter Grund für die Entscheidung könnte jedoch das gegen ihn laufende Ausschlussverfahren sein. Spannend bleibt, ob seine Ehefrau, Sahra Wagenknecht, ihm folgen wird – auch sie kritisiert schon lange prominent die Entwicklung ihrer Partei und auch gegen sie läuft ein Ausschlussverfahren.

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