Linke EU-Spitzenkandidatin: „Für eine Revolution muss man etwas anzünden“
Ein Satz aus der Rede der Linken-EU-Spitzenkandidatin Carola Rackete hat in den Sozialen Medien zahlreiche Reaktionen ausgelöst. Denn während sie die größte Gefahr in der AfD sieht, sehen andere Internetnutzer die größte Gefahr eher in anderen Dingen.
Hamburg. – Die Linke in Hamburg ist am gestrigen Donnerstag in den Bezirks- und Europawahlkampf gestartet. Eines der wichtigsten Themen, mit denen die Partei auch bei diesen Wahlen punkten will, ist die soziale Gerechtigkeit. Es gehe um eine Richtungswahl in Europa, sagte Spitzenkandidat Martin Schirdewan vor rund 200 Anhängern und Gästen in der Fabrik in Altona. Nur die Linke stehe wirklich für den Einsatz für die Arbeitnehmer – die SPD halte nur Sonntagsreden. Die zweite Spitzenkandidatin Carola Rackete will sich für einen sozial gerechten Klimaschutz einsetzen. Rackete ließ aber vor allem mit einem Satz in ihrer Rede aufhorchen.
Nutzer fürchten sich eher vor Rackete und Islamisten
„Meine Freunde in Chile und Südafrika wissen, für eine Revolution muss man etwas anzünden“, erklärte Rackete in ihrer Rede und fährt dann aber fort: „Die Realität ist, die AfD droht, unsere Demokratie anzuzünden. Sie sind die Brandstifter, die planen, unsere Nachbarn abzuschieben, Frauen- und Transrechte zu beschneiden.“ Im EU-Parlament seien Pestizidverordnungen, Renaturierungsgesetze alle wegen der rechtskonservativen Blockaden gescheitert, so Rackete.
Der Ausschnitt der Rede, den Rackete selbst auf X geteilt hat, löste zahlreiche Reaktionen aus. „Wir sollten unsere Demokratie entscheiden lassen, was sie als größte Gefahr ansieht“, schreibt etwa eine Nutzerin. „Die größte Bedrohung geht von Figuren wie dir aus, und Gott sei Dank begreifen das tagtäglich immer mehr Menschen“, ein anderer. Wieder andere sehen im politischen Islam die größte Bedrohung für Europa.
Carola Rackete tritt bei der Europawahl am 9. Juni als eine der vier Spitzenkandidaten der Partei Die Linke auf Listenplatz 2 an. Als solche kämpft sie unter anderem für „sichere Perspektiven“ für Menschen, „die durch die Klimakrise zur Flucht gezwungen werden“. Bekannt wurde Rackete als Kapitänin der Sea-Watch 3, mit der sie Migranten nach Italien brachte, obwohl ihr die Anlandung zuvor untersagt worden war.