Linksextremismus: Behörden warnen vor wachsender Gefahr für Bremer Unternehmen
Bremen. – Die Sicherheitslage für Unternehmen in Bremen hat sich nach Einschätzung des Landesamtes für Verfassungsschutz deutlich verschärft. Besonders betroffen sind Firmen aus der Rüstungsindustrie und deren Zulieferer. Der Leiter des Bremer Verfassungsschutzes, Thorge Koehler, sieht eine zunehmende Bedrohung durch ausländische Geheimdienste und linksextremistische Gruppen.
Neben der Bedrohung durch ausländische Akteure beobachtet der Verfassungsschutz auch eine Zunahme linksextremistischer Übergriffe. Allein in diesem Jahr wurden 19 „militante Aktionen“ gegen Unternehmen gezählt, die mit der Rüstungsindustrie in Verbindung gebracht werden. Anfang November wurden in Bremen-Walle zwei Fahrzeuge der Firma Kaefer in Brand gesetzt. In einem Bekennerschreiben auf der Plattform Indymedia wurde der Firma vorgeworfen, ihre Isoliertechnik auch an Rüstungsunternehmen zu liefern.
Beschäftigte von Anschlägen betroffen
Eine beunruhigende Entwicklung ist die Veröffentlichung von Privatadressen leitender Mitarbeiter in Bekennerschreiben. So geschehen bei der Firma Opto Precision, auf die in Horn-Lehe ein Brandanschlag verübt wurde. Opto Precision stellt Überwachungsgeräte her, die sowohl in der Forschung als auch von Sicherheitsbehörden und Streitkräften eingesetzt werden. Trotz des Anschlags, bei dem mehrere Brandsätze den Firmenkomplex trafen, läuft der Betrieb weiter.
In einer schriftlichen Stellungnahme des Unternehmens heißt es: „Was bleibt, ist die Fassungslosigkeit über die Bereitschaft krimineller Extremisten, ihren Interessen mit Gewalt Nachdruck zu verleihen.“
Laut Koehler geraten zunehmend Unternehmen ins Visier, die auf den ersten Blick nicht mit der Rüstungsindustrie in Verbindung gebracht werden. Dies erfordere von den Tätern eine intensivere Recherche und zeige eine „gesteigerte Qualität“ der Angriffe. Die Sicherheitsbehörden raten betroffenen Unternehmen, ihre Schutzmaßnahmen zu verstärken und wachsam zu bleiben.