„Luxus-Asyl“: Kritik an monatlichen Millionenkosten für Dresdner Asylunterkunft

Die Asylunterkunft in der Dresdner Hermann-Mende-Straße steht erneut in der Kritik: Neben den schlechten Zuständen sorgen nun vor allem die hohen Kosten für Aufregung.

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„Luxus-Asyl“: Kritik an monatlichen Millionenkosten für Dresdner Asylunterkunft

In Dresden sorgt die Asylunterkunft in der Hermann-Mende-Straße aktuell für große Aufregung. (Symbolbild)

© IMAGO / Max Gaertner

Dresden. – Die Asylbewerberunterkunft in der Dresdner Hermann-Mende-Straße steht erneut in der Kritik. Waren es zunächst Berichte über schlechte Zustände, die für Aufregung sorgten, stehen nun vor allem die hohen Kosten der Unterkunft im Mittelpunkt. Wie die Sächsische Zeitung berichtet, belaufen sich die monatlichen Gesamtkosten für die Einrichtung laut einer SPD-Anfrage nämlich auf über eine Million Euro.

Unterschiedlich hohe Kosten

Besonders auffällig sind die Ausgaben im Vergleich zu anderen Unterkünften. Während in der Hermann-Mende-Straße maximal 314 Personen untergebracht werden können, bieten die Containerunterkünfte Platz für 557 Flüchtlinge – zu deutlich geringeren Kosten. Die monatlichen Pro-Kopf-Kosten betragen in der Hermann-Mende-Straße 3.433 Euro, in den Containerunterkünften nur 1.823 Euro. Noch günstiger ist die Unterkunft in der Lingnerallee: Hier zahlt die Stadt nur 1.624 Euro pro Person.

Hohe Ausgaben für Catering und Betreuung

Auch einzelne Ausgabepositionen fallen besonders ins Gewicht. So gibt die Stadt in der Hermann-Mende-Straße mit 885 Euro pro Monat und Person deutlich mehr für die Verpflegung aus als in der Lingnerallee mit 334 Euro. Auch die Miete kommt die Stadt im Eventwerk besonders teuer zu stehen. Pro Kopf und Monat sind es im Eventwerk 928 Euro, in der Lingnerallee 305 Euro und in den Containern 711 Euro.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die soziale Betreuung: Pro Person zahlt die Stadt hier 493 Euro, in der Lingnerallee nur 84 Euro. Insgesamt, also für alle Personen zusammen, zahlt die Stadt in der Hermann-Mende-Straße 154.700 Euro im Monat für die soziale Betreuung – rund 13 Mal so viel wie in der Lingnerallee. Dort sind es 11.767 Euro.

Kritik an hohen Kosten

Julia Hartl (SPD) kritisierte die Unverhältnismäßigkeit der Ausgaben und bezeichnete die Summe als „so hoch wie eine 18er-Party“. Die Stadt Dresden erklärte dazu, dass es in der Hermann-Mende-Straße eine „konzeptionelle, fachliche und leistungsspezifische Besonderheit“ gebe, die die höheren Kosten rechtfertige. Die soziale Betreuung umfasse unter anderem Orientierungshilfen und Informationen über Bildungsangebote. Darüber hinaus sei auch die Verwaltung der Unterkunft in der Position „soziale Betreuung“ enthalten.

„Offenbar gehobene Küche serviert“

Die AfD Sachsen hat die hohen Ausgaben für die Unterbringung von Asylbewerbern ebenfalls scharf kritisiert. Insbesondere die Kosten für die Unterbringung in der ehemaligen Eventlocation stoßen auf Unverständnis. Die Partei kritisiert, dass ein Platz in der Unterkunft 3.433 Euro im Monat koste, während ein Bürgergeldempfänger nur 563 Euro zum Leben habe. Auch die Verpflegung stellt die AfD als überzogen dar: „Offenbar wird in der Asylunterkunft gehobene Küche serviert“, heißt es. Zudem fordert die Partei, dass Asylbewerber selbst kochen und ihre Unterkünfte putzen sollen.

Bereits jetzt steht jedoch fest, dass die Unterkunft im ehemaligen Eventwerk planmäßig im Frühjahr 2025 geschlossen wird.

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