Maaßen nach Wahldebakel: Werteunion will 2025 in den Bundestag

Die Werteunion erreichte bei den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen nur 0,3 bzw. 0,6 Prozent der Stimmen. Parteichef Maaßen sieht dennoch Potenzial und plant bereits für die Bundestagswahl 2025. Ein Experte sieht das jedoch kritisch.

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Maaßen nach Wahldebakel: Werteunion will 2025 in den Bundestag

Werteunion-Wahlplakat für die Landtagswahl 2024 in Sachsen.

© IMAGO / Fotostand

Dresden/Erfurt. – Nach dem enttäuschenden Abschneiden der Werteunion bei den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen, wo die Partei lediglich 0,3 Prozent bzw. 0,6 Prozent der Stimmen erreichte, zeigt sich der Parteivorsitzende Hans-Georg Maaßen dennoch kämpferisch. In einer ersten Analyse des Wahlergebnisses räumte Maaßen ein, dass die Niederlage nicht völlig überraschend gekommen sei, verwies aber auf die besonderen Herausforderungen, vor denen die Partei als Neugründung stehe.

Maaßen betonte, dass die Werteunion im letzten halben Jahr seit ihrer Gründung eine intensive Aufbauphase durchlaufen habe, die durch die Gründung mehrerer Landes- und Kreisverbände geprägt gewesen sei. Der schnelle Übergang in den Wahlkampf habe die junge Partei vor immense organisatorische und finanzielle Hürden gestellt, die sie weitgehend durch ehrenamtliches Engagement zu überwinden versucht habe. Diese Anstrengungen reichten jedoch nicht aus, um die notwendige Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit zu erreichen, was laut Maaßen ein entscheidender Faktor für das schlechte Abschneiden war.

Bundestagswahl 2025 als Ziel

Trotz der Enttäuschung hob Maaßen die Erfolge der Partei hervor, insbesondere die Gründung von zehn Landesverbänden und die Einrichtung von Fachausschüssen. Er betonte, dass das schwache Wahlergebnis nicht auf ein falsches Programm oder mangelndes Wählerpotential zurückzuführen sei, sondern vielmehr auf mangelnde organisatorische Reife und Professionalität.

Dennoch sieht Maaßen die Wahl als Beginn eines längeren Prozesses, in dem die Werte-Union ihre Position in der politischen Landschaft weiter ausbauen will. Mit Blick auf die Bundestagswahl 2025 zeigte sich der Parteichef zuversichtlich, dass seine Partei den Einzug ins Parlament schaffen könne, wenn es gelinge, die aktuellen Defizite zu beheben. Die nächste Herausforderung sieht Maaßen im bevorstehenden Wahlkampf in Brandenburg, wo er ein deutlich besseres Ergebnis anstrebt.

Trotz des Rückschlags bleibt Maaßen optimistisch und sieht in den bisherigen Erfahrungen eine solide Basis, auf der die Werteunion weiter aufgebaut werden könne. „Die Zeit der Altparteien ist vorbei“, erklärte er und kündigte an, dass die Werteunion weiterhin alles daran setzen werde, eine politische Wende in Deutschland herbeizuführen.

Experte sieht keine Chancen

Kritische Stimmen sehen die Zukunft der Werteunion allerdings skeptischer. Benedikt Kaiser, Publizist und Autor der Zeitschrift FREILICH, bezeichnet Maaßen als „Auslaufmodell ohne Perspektive". Er sieht kaum Chancen für Maaßen und seine Partei, langfristig relevant zu werden. Kaiser vermutet, dass Maaßens einzige Möglichkeit, politische Bedeutung zu erlangen, in einem späten Anschluss an die AfD liegt. Zwar könnten einige liberal-konservative Kräfte innerhalb der AfD Maaßen willkommen heißen, doch auch dieses Potenzial dürfte nach Kaisers Analyse begrenzt sein.

Während Maaßen weiterhin von einem freiheitlich-konservativen Neuanfang spricht und den Wahlkampf in Brandenburg fortsetzen will, bleiben Zweifel an der Zukunftsfähigkeit der Werteunion. Die Frage, ob sich die Partei dauerhaft in der deutschen Parteienlandschaft etablieren kann, bleibt offen.

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