Mannheim führt Prämie für Umzug in kleinere Wohnungen ein

Immer mehr Paare oder Einzelpersonen leben in sehr großen Wohnungen. Vor allem jungen Familien fehlt dadurch Wohnraum. In Mannheim will man das jetzt mit einem finanziellen Anreiz ändern.

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Mannheim führt Prämie für Umzug in kleinere Wohnungen ein
© IMAGO / BildFunkMV

Mannheim. – Die Stadt Mannheim will durch finanzielle Anreize Bewohner dazu bewegen, in kleinere Wohnungen zu ziehen, um mehr Wohnraum für größere Haushalte verfügbar zu machen. Die Einführung einer entsprechenden Prämie ist Teil des neuen Wohnraumtauschkonzepts. Das Wohnraumtauschkonzept ist eine Maßnahme der wohnungspolitischen Strategie, die der Gemeinderat bereits im Mai letzten Jahres verabschiedet hat. Es besteht aus zwei Elementen: Öffentlichkeitsarbeit und finanzielle Anreize. Einerseits sollen die Bürger über ihre Wohnverhältnisse nachdenken und über Alternativen informiert werden. Andererseits bietet die Stadt finanzielle Anreize für den Umzug in kleinere Wohnungen.

Die Prämie umfasst eine Umzugspauschale von 2.000 Euro und zusätzlich 1.000 Euro pro reduziertem Zimmer, maximal jedoch für drei Zimmer. Somit kann der Gesamtbetrag bis zu 5.000 Euro betragen. Die Stadt möchte damit vor allem ältere Bürger, deren Kinder ausgezogen oder deren Partner verstorben sind, motivieren, in kleinere Wohnungen zu ziehen, um so größere Wohnungen für Familien freizumachen.

Die Förderbedingungen sind klar definiert

Den Bonus können Mieter beantragen, die aus einer als unterbelegt geltenden Wohnung oder einem Haus ausziehen und ihre Zimmerzahl um mindestens eins reduzieren. Unterbelegt sind Wohneinheiten, in denen die Zahl der Zimmer die Haushaltsmitglieder um mehr als eins übersteigt. Eigentümer, die ihre Immobilie verkaufen, sind von der Prämie ausgeschlossen, da bei ihnen von ausreichenden finanziellen Mitteln ausgegangen wird.

Weitere Ausschlusskriterien sind Umzüge aus gesundheitlichen Gründen, etwa in Pflegeheime, Umzüge aufgrund von Trennungen oder eigens verschuldeter Wohnraumverlust, etwa durch eine Kündigung mit Räumungsklage. Auch bei geförderten Wohnungen wird auf die Prämie verzichtet, da es hier eigenständige Rechtsvorschriften gibt. Die frei werdenden Wohnungen müssen in Mannheim liegen, mindestens zwei Zimmer haben und für mindestens zwei Jahre zur Verfügung stehen. Die Mietverhältnisse müssen unbefristet sein, und im Zweifelsfall wird vor Ort geprüft.

Öffentlichkeitskampagne und Pilotbezirk

Begleitet wird das Konzept von einer Informations- und Werbekampagne, die die Bürger über ihre Wohnsituation und mögliche Alternativen informieren soll. Veranstaltungen in verschiedenen Stadtteilen sind geplant, wobei Vogelstang als Pilotbezirk ausgewählt wurde. Dort sieht die Stadt aufgrund des hohen Altersdurchschnitts und der großzügigen Zuschnitte vieler Wohngebäude ein erhebliches Potenzial.

Bürgermeister Ralf Eisenhauer betont die Bedeutung der Initiative: „Wir wollen, dass Familien eine passende Wohnung finden und in Mannheim bleiben können. Deshalb bieten wir eine Prämie für diejenigen, die in eine kleinere Wohnung umziehen und so Wohnungen für größere Haushalte zur Verfügung stellen.“

Das Programm soll zunächst bis Ende 2028 laufen und umfasst ein Budget von knapp 140.000 Euro. Bei einer durchschnittlichen Prämie von 4.000 Euro rechnet die Stadtverwaltung damit, dass pro Jahr sieben Wohnungen durch das Programm frei werden. Ein weiteres Element der wohnungspolitischen Strategie ist die Schaffung eines zusätzlichen Beratungsangebots für Aufstockungen und Umbauten.

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