Mehrheit der Österreicher erwartet laut Umfrage Regierungswechsel im Jahr 2024

Laut einer aktuellen Umfrage für den Standard erwartet eine Mehrheit der Österreicher einen Regierungswechsel und einen neuen Bundeskanzler.

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Mehrheit der Österreicher erwartet laut Umfrage Regierungswechsel im Jahr 2024

Laut einer aktuellen Umfrage glauben viele, dass Nehammer nach den nächsten Wahlen als ÖVP-Chef gehen muss.

© IMAGO / SEPA.Media

Wien. – Fast drei Viertel der wahlberechtigten Österreicher erwarten in diesem Jahr einen Regierungswechsel und einen neuen Bundeskanzler. Und 65 Prozent glauben, dass die Grünen dieser künftigen Regierung nicht mehr angehören werden. Bei der ÖVP ist es umgekehrt: Nur 36 Prozent rechnen mit einer Oppositionsrolle. 64 Prozent glauben, dass die Volkspartei weiterhin in der Regierung sein wird, allerdings nicht mit einem Bundeskanzler Karl Nehammer. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Linzer Market-Instituts für die Tageszeitung Standard hervor.

Vertrauen in die ÖVP stark gesunken

„Die Mehrheit der Befragten rechnet damit, dass Nehammer nicht nur als Bundeskanzler, sondern auch als ÖVP-Chef abgelöst wird. Das wird verständlich, wenn man bedenkt, dass nur jeder 20. Wahlberechtigte glaubt, dass die ÖVP gut vorbereitet ins Wahljahr geht. 26 Prozent sagen, dass die ÖVP gar nicht gut vorbereitet wäre – unter Nehammer hat die ÖVP ähnlich schwache Werte wie seinerzeit unter Michael Spindelegger. Das ist ein scharfer Gegensatz zur Ära Kurz“, wird der Market-Politikforscher David Pfarrhofer vom Standard zitiert.

Die besten Noten erhielt die ÖVP unter Sebastian Kurz in der Vorbereitung auf die türkis-grüne Koalition 2019 – aus den Bewertungen auf einer fünfstufigen (Schul-)Notenskala errechnete Market damals die Durchschnittsnote 2,31. 28 Prozent meinten im Dezember 2019, die ÖVP sei sehr gut auf die Herausforderungen des kommenden Jahres vorbereitet. Jetzt sagen das nur noch fünf Prozent – und die Durchschnittsnote ist auf 3,53 abgerutscht. Andere Parteien erhalten ähnlich schlechte Noten. So erhalten die Grünen die Note 3,62, die KPÖ 3,69, die Bierpartei 3,77 und die MFG sogar nur 4,16.

FPÖ laut Umfrage am besten auf Herausforderungen vorbereitet

Die NEOS und die SPÖ erhalten mit 3,45 beziehungsweise 3,44 etwas bessere Noten für ihre Vorbereitungen auf die Herausforderungen des Jahres 2024 – mit Abstand am besten vorbereitet sind aber die Freiheitlichen mit der Note 3,18. „Natürlich gibt es viele Leute, die die FPÖ prinzipiell ablehnen und ihr deshalb schlechte Noten geben. Aber: 19 Prozent geben der FPÖ für ihre Vorbereitungen ein Sehr Gut, weitere 15 Prozent einen Zweier. Das sind Werte, die annähernd so gut sind, wie sie von der FPÖ erreicht wurden, als Heinz-Christian Strache Vizekanzler war. Nach dem Bekanntwerden des Ibiza-Videos ist ja vielfach in Vergessenheit geraten oder auch verdrängt worden, dass die Regierung Kurz/Strache ziemlich beliebt gewesen ist“, so Pfarrhofer. Ähnlich sei es zu Beginn der türkis-grünen Regierung gewesen: „Zum Jahreswechsel 2019/2020 galten ÖVP und Grüne ebenfalls als gut vorbereitet, was inzwischen auch weitgehend vergessen ist.“

Dennoch sind es vor allem die freiheitlichen Wähler, die an eine Kanzlerschaft Kickls glauben. In den anderen Parteianhängerschaften wird dies mit großer Mehrheit abgelehnt, vor allem von den Anhängern der Grünen, der NEOS und der ÖVP. Dass Andreas Babler (SPÖ) Bundeskanzler werden könnte, glaubt auch nur eine kleine Minderheit von 15 Prozent. Selbst in der sozialdemokratischen Wählerschaft ist diese Erwartung nur bei 37 Prozent verankert.

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