Ministerpräsident Kretschmann überrascht mit deutlicher Gender-Kritik

Der grüne Ministerpräsident aus Baden-Württemberg plädiert für eine strenge Auslegung der Rechtschreibung und stellt sich damit auch gegen die eigene Partei.

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Ministerpräsident Kretschmann überrascht mit deutlicher Gender-Kritik

Winfried Kretschmann (Grüne)

© GRÜNE Baden-Württemberg, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Stuttgart. - Man könne Sprache „nicht politisch befehlen“ so Winfried Kretschmann (Grüne) während eines Interviews mit der Deutschen Presse-Agentur. Er befürchtet eine Verkümmerung der deutschen Sprache und warb um eine größere Kreativität beim Sprechen und Schreiben. Gerade an den Schulen sei dies wichtig, so der baden-württembergische Ministerpräsident. Diese müssten „sich an das halten, was der Rat für deutsche Rechtschreibung vorgibt“. Die Lese- und Schreibfähigkeiten seien teils schlecht genug, auch ohne, dass „man in der Schule Dinge schreibt, die man gar nicht spricht“, so der Grünen-Politiker.

Klare Regeln für Schulen

Zuletzt 2021 bezog der Rat für deutsche Rechtschreibung Stellung in der Frage der „geschlechtergerechten Sprache“. Man bestätigte zwar die Auffassung, dass „allen Menschen mit geschlechtergerechte[n] Sprach begegnet werden soll“, diese jedoch nicht dem amtlichen Regelwerk widersprechen darf. Er empfahl jedoch ausdrücklich keine der bisher bekannten Formen der Gender-Sprache, also weder das „Binnen-I“ (beispielsweise SchülerInnen) noch den „Gender-Gap“ (beispielsweise Schüler_innen).

Die Regelungen dürften zum einen weder die Verständlichkeit noch das Erlernen der deutschen Sprache erschweren oder die Vorlesbarkeit für alle Bevölkerungsschichten behindern. Das Sprach-Komitee bekräftigte damals seinen Standpunkt aus dem Jahr 2018, in dem es die orthographisch markierte Gender-Sprache deutlich ablehnte.

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