„Multikulti ist gescheitert“: Dobrindt (CSU) legt in Islam-Debatte nach
Der Streit in der Islam-Debatte zwischen CDU und CSU findet derzeit kein Ende. Gegenüber der Bild am Sonntag legte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt noch einmal nach: Die Bundestagsfraktion stehe „geschlossen zu den Aussagen von Horst Seehofer“.
Innenminister Horst Seehofer (CSU) hat vor Kurzem mit seiner Aussage „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ (Die Tagesstimme berichtete) einen Streit innerhalb der Schwesterparteien CSU und CDU vom Zaun gebrochen.
Merkel widerspricht Seehofer
Der Aussage Seehofers widersprach daraufhin die CDU-Chefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Der Islam sei mittlerweile ein Teil Deutschland geworden, erklärt sie in ihrer Regierungserklärung am vergangenen Mittwoch. Der öffentliche Widerspruch Merkels habe Seehofer nach Angaben des Spiegels zutiefst verärgert. „Dafür fehlt mir jegliches Verständnis“, so Seehofer.
CSU steht hinter Seehofer
Rückendeckung erhält Seehofer hingegen von seinen Parteikollegen aus der CSU. Landesgruppenchef Alexander Dobrindt erklärte gegenüber der Bild am Sonntag, die CSU-Bundestagsfraktion stehe „geschlossen zu den Aussagen von Horst Seehofer“.
Weiter betonte Dobrindt laut Angaben der Bild:
„Multikulti ist gescheitert. Politische Korrektheit ist keine Heimat. Die CSU gibt der Mehrheit der Menschen eine Stimme, die unsere kulturellen Wurzeln und die christlich-jüdische Prägung unseres Landes auch in Zukunft erhalten wollen.“
SPD-Vize fordert Ende der Debatte
Die SPD rief unterdessen beide Regierungspartner zur Ruhe: „Wir fordern ein Ende der Debatte. Es gibt wichtigere Themen, derer sich die Koalition annehmen muss“, sagte SPD-Vize Ralf Stegner der Nachrichtenagentur Reuters.
Bei der AfD hingegen traut man der CSU nicht über den Weg. Die AfD sei die einzige Partei, die klar die Probleme der „unerwünschten Zuwanderung“ und des Islam anspreche. „Seehofer und die CSU rennen uns lediglich hinterher und sind Merkels Steigbügelhalter einer gescheiterten Politik“, kritisierte AfD-Chef Alexander Gauland bereit vor einigen Tagen.