Nach Antisemitismusvorwurf: Feldjäger-Motto bleibt bestehen
Die Redewendung „Jedem das Seine“ und ihre lateinische Version „suum cuique“ standen in der Kritik. Als Motto der Militärpolizei bleiben sie weiterhin bestehen.
Berlin. – Die Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sieht keinen Grund das „wertegebundene Identitätssymbol“ der Feldjäger zu verändern. Gegenüber der WELT wies sie die Vorwürfe des Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, zurück. Auch der Zentralrat der Juden drängte auf die Entfernung, da der Spruch am Eingang zum KZ Buchenwald angebracht worden war. Die Feldjäger knüpften 1955 mit der lateinischen Version „suum cuique“ an die Tradition preußischer Garden an.
Bundeswehr wird neu strukturiert
Lambrecht weihte erst kürzlich das neue Führungskommando für das Inland ein. Mit diesem reagiere man auf den russischen Einmarsch in die Ukraine, sagte die Ministerin beim Aufstellungsappell des Kommandos. Die neue Befehlsebene wird eng mit anderen nationalen Sicherheitskräften kooperieren und Lande- und Bündnisverteidigung als Hauptaufgabe haben. Befehlshaber des neuen Stabes ist Generalleutnant Carsten Breuer, der auch den Corona-Krisenstab im Bundeskanzleramt geleitet hatte. Er gilt als politisch loyal und untersteht der Verteidigungsministerin direkt. Er ist damit von den Organisationsbereichen der Bundeswehr entkoppelt. Kritiker fürchten im neuen Stab eine politisch kontrollierte Militärstruktur, die indirekt Einsätze im Inland durchführen könnte.
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