Nach FPÖ-Kritik: Kloepfer-Bücher bleiben doch in Stadtbibliothek
Die Bücher des steirischen Heimatdichters Hans Kloepfer sollten ganz aus dem Sortiment der Stadtbibliothek verschwinden.
Graz. – Laut Bericht der „Kronen Zeitung“ hatte die Grazer Bibliothek die Bücher des steirischen Mundart-Dichters Hans Kloepfer wegen dessen Nähe zum Nationalsozialismus aus den Regalen verbannt. Nur einen Tag später dann die Wende: Am Donnerstag veranlasste Kulturstadtrat Günter Riegler (ÖVP), dass die Bücher wieder zurück in die Regale gestellt werden. Statt der Entfernung der Bücher soll nun eine „Kontextualisierung“ der Werke mit wissenschaftlicher Begleitung erfolgen, berichtet der ORF.
FPÖ kritisiert „Geschichtsauslöschung“
Zuvor hatte die FPÖ scharfe Kritik an der „Entsorgung“ von Kloepfer geübt (TAGESSTIMME berichtete). Der rot-rot-grünen Stadtregierung warf man gar „Geschichtsauslöschung“ vor und sprach von einem „Kulturkampf“. „Hans Kloepfer muss in seinem Lebenswerk ganzheitlich betrachtet und nicht nur kurze Sequenzen aus seinem Leben beleuchtet werden. Seine damalige politische Einstellung, die nicht zu verteidigen ist, ist auch den historischen Zuständen geschuldet und darf nicht dazu benützt werden, seine herausragenden Leistungen als Heimatdichter und Arzt der Armen zu verunglimpfen“, betonte FPÖ-Stadträtin Claudia Schönbacher.