Nach jahrelanger Diskussion: Sobieski-Denkmal in Wien kommt nicht

Wien hat sich nun endgültig gegen das Sobieski-Denkmal am Kahlenberg ausgesprochen. Heftige Kritik kommt von der FPÖ, aber auch von der ÖVP.

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Nach jahrelanger Diskussion: Sobieski-Denkmal in Wien kommt nicht

Seit über zehn Jahren steht der Sockel für das Denkmal zu Ehren des polnischen Königs Jan III. Sobieski am Kahlenberg bereit. Das Denkmal kommt aber nicht.

© Herzi Pinki, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Wien. – Die Stadt Wien hat die Errichtung einer Statue des polnischen Königs Johann III. Sobieski am Kahlenberg abgelehnt. Man wolle keine Bühne für „ausländerfeindliche Hetze oder islamfeindliche oder antitürkische Ressentiments“ schaffen, begründete Stadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) die Entscheidung. Sobieski, der mit seinem Sieg über die Osmanen 1683 maßgeblich zur Befreiung Wiens beitrug, wird in der polnischen und österreichischen Geschichte bereits gewürdigt. Die Errichtung des Denkmals war jedoch seit mehr als einem Jahrzehnt umstritten, was durch den Widerstand der Stadt Wien gegen ein monumentales Denkmal noch verstärkt wurde.

FPÖ verurteilt Entscheidung als „Wortbruch“

Scharf reagierte die FPÖ auf die Absage der Stadt Wien. „Über Jahre hinweg hat die rote Stadtregierung mehrfach versprochen, dass das Denkmal errichtet würde. Immer wieder wurden neue, völlig hanebüchene Ausreden präsentiert, warum sich die Errichtung verzögert“, erklärte der Kultursprecher der FPÖ-Wien, Stefan Berger. Er bezeichnete das Vorgehen der SPÖ als „Wortbruch“ und kündigte an, dass die FPÖ weiterhin für das Denkmal eintreten werde. Berger erinnerte an eine Zusage von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und den Wunsch der polnischen Botschaft, die Errichtung des Denkmals zu unterstützen. „„Im Sinne guter bilateraler Beziehungen muss auf die Gesprächsbereitschaft des polnischen Botschafters eingegangen werden und eine Lösung im Sinne eines würdigen Gedenkens herbeiführt werden“, betonte Berger.

Unterstützung auch durch NEOS

In der Döblinger Bezirksvertretung hatte die FPÖ bereits einen Antrag auf Errichtung des Denkmals eingebracht, dem auch die ÖVP und Teile der NEOS zugestimmt hatten. Der Döblinger FPÖ-Bezirksparteiobmann Klemens Resch äußerte Unverständnis über die Ablehnung: Die Döblinger Bezirksvertretung hat den demokratischen Beschluss gefasst, dass das Denkmal errichtet wird. Die Absage durch die zuständige Stadträtin Veronica Kaup-Hasler ist daher nicht ‚nur‘ ein Wortbruch, sondern auch eine Respektlosigkeit gegenüber demokratischen Prozessen“.

Für Resch ist die Angelegenheit damit aber noch nicht erledigt. „König Jan III Sobieski wartet bereits seit 341 Jahren auf eine Würdigung am Kahlenberg. Das eine Jahr in dem Bürgermeister Ludwig und Stadträtin Veronica Kaup-Hasler solche Dinge noch entscheiden können, werden wir auch noch überstehen“, so Resch in Anspielung auf die Wien-Wahl 2025.

ÖVP kritisiert „negative Höhepunkt einer jahrelangen Posse“

Auch die ÖVP zeigte sich empört über die Entscheidung. Für die Gemeinderätinnen Caroline Hungerländer und Laura Sachslehner ist die Absage der „negative Höhepunkt einer jahrelangen Posse“. Die Entscheidung, so die ÖVP-Politikerinnen, sei ein frontaler Angriff auf ein würdiges Gedenken an Jan Sobieski. Die Argumentation von Stadträtin Kaup-Hasler wiesen sie als Verdrehung der Realität zurück

Die Entscheidung der Stadtregierung lasse den Verdacht aufkommen, dass diese von Anfang an kein ernsthaftes Interesse an der Realisierung des Denkmals gehabt habe. „Für uns ist eines klar: Der bedeutenden Rolle Jan III. Sobieskis für die Entwicklung unserer Stadt muss unbedingt Rechnung getragen werden. Dafür werden wir uns weiterhin einsetzen“, so Hungerländer und Sachslehner abschließend.

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