Nach Tötungsdelikt: Lux (Grüne) will „Schrittgeschwindigkeit in Bahnhöfen“
Für einige Verwunderung in sozialen Medien sorgte die Reaktion von Benedikt Lux (Grüne) auf den unfassbaren Vorfall am Frankfurter Hauptbahnhof: Er will die Zugsicherheit erhöhen, um solche Vorkommnisse zu verhindern.
Frankfurt (Main)/Berlin. – Viele Deutsche sind immer noch fassungslos über die Geschehnisse am wichtigsten Fernbahnhof in Frankfurt am Montagvormittag. Dort ist ein 40-jähriger Eritreer dringend tatverdächtig, eine Mutter und ihren Sohn vor einen Zug gestoßen zu haben. Während sich die Frau noch in letzter Sekunde retten konnte, verstarb das Kind an Ort und Stelle – Die Tagesstimme berichtete.
Lux (Grüne): „Schrittgeschwindigkeit in Bahnhöfen prüfen“
Längst angelaufen ist auch die Diskussion, wie solche Delikte – es ist der zweite ähnliche Fall in Deutschland innerhalb einer Woche – verhindert werden können. Einen unorthodoxen Zugang hat dabei ein grünes Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses.
Benedikt Lux, vor allem in innen- und rechtspolitischen Fragen der Ansprechpartner seiner Fraktion, überlegt eine Anpassung der Gesetzeslage. Man müsse angesichts der Häufung solcher Todesfalle prüfen, ob Züge „nicht grundsätzlich mit Schrittgeschwindigkeit“ in Bahnhöfe einfahren sollten.
Wie schrecklich. Der zweite Todesfall in einer Woche. Es muss geprüft werden, ob Züge nicht grundsätzlich mit Schrittgeschwindigkeit in Bahnhöfe einfahren sollten. @NotkerBerlin https://t.co/4N0F3ra1tY
— Benedikt Lux (@bene_lux) July 29, 2019
Übrigens: Da es sich beim Frankfurter Hauptbahnhof um einen Kopfbahnhof handelt, fahren Zugführer dort ohnehin bereits mit stark reduzierter Geschwindigkeit ein. Für den 8-jährigen Buben kam dennoch jede Hilfe zu spät.
Twitter-User üben herbe Kritik an Vorschlag
Der Ansatz des Berliner Grünen-Politikers stieß bei weitem nicht bei allen Nutzern auf Zustimmung. Die Palette der Kritik reichte dabei von einer weiteren Abnahme der Attraktivität öffentlicher Verkehrsmittel und damit mehr Verkehrstoten bis hin zu Vorwürfen der Pietätlosigkeit.
Einige Nutzer nützen die Debatte auch für eine generelle Kritik der Reaktion der deutschen Politik auf Kriminalität von Tatverdächtigen mit Migrationshintergrund.
Ein ICE hat übrigens auch bei Schrittgeschwindigkeit noch einen Bremsweg. Wenn dich einer heimtückisch genau davor schubst, hast du keine Chance. Es ist immer derselbe Reflex, „Armlänge Abstand“ und ähnliche Empfehlungen. Aber damit löst man das Problem nicht.
— Rainer (@rako67) July 29, 2019
AfD-Weidel fordert Ende der „grenzenlosen Willkommenskultur“
In eine ähnliche Kerbe schlug etwa die AfD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Alice Weidel. Sie forderte ein Ende der „grenzenlosen Willkommenskultur“. Es gehe darum, „endlich“ die Bürger Deutschlands zu schützen.
Laut Polizei #Frankfurt hat ein 40-jähriger Afrikaner den 8-jährigen und seine Mutter auf die Gleise gestoßen. An Entsetzlichkeit ist diese Tat kaum mehr zu überbieten – was muss noch passieren? Schützt endlich die Bürger unseres Landes – statt der grenzenlosen Willkommenskultur!
— Alice Weidel (@Alice_Weidel) July 29, 2019
Weiterlesen:
Frankfurt/Main: Mutter und Kind vor einfahrenden Zug gestoßen – Kind tot (29.7.2018)