„Natürlich werde ich ihn wählen“: Warum Migranten bei der Nationalratswahl auf FPÖ und Kickl setzen
Herbert Kickl und die FPÖ stehen vor einem möglichen Wahlsieg in Österreich. Doch warum unterstützen auch viele Migranten die Freiheitlichen? Einblicke in die Beweggründe und Hoffnungen der Wähler.
Wien. – In wenigen Tagen wird in Österreich ein neuer Nationalrat gewählt. Die FPÖ unter Herbert Kickl hat gute Chancen, als Sieger hervorzugehen. Wie eine aktuelle Umfrage zeigt, liegen die Freiheitlichen mit 27 Prozent weiterhin an der Spitze. Die Gründe, warum viele Wähler die FPÖ und Kickl unterstützen wollen, sind vielfältig. Auch viele Migranten unterstützen die Blauen. Einige von ihnen erklären, warum.
Migranten wollen Kanzler Kickl
Einer der Migranten, die bei den kommenden Wahlen ihre Stimme den Freiheitlichen geben werden, ist Thomas. Er stammt aus dem Iran und lebt seit achteinhalb Jahren in Kärnten. Nach einer Lehre als Koch/Kellner ist er nun selbstständiger Gastronom. Kickl sei nicht gegen ihn und andere Migranten, sondern helfe Migranten wie ihm, sich in Österreich ein eigenes Leben aufzubauen, erklärt er im Dialekt. Er hofft jedenfalls, dass Kickl Bundeskanzler wird.
Ein anderer ist der 41-jährige Mehmet Özay, der aus der Türkei stammt und seit 40 Jahren in Österreich lebt. Der Unternehmer, der in Wien ein Goldankaufsgeschäft betreibt, hat sich im Vorfeld der Nationalratswahl etwas Besonderes für die Rollos seines Geschäfts einfallen lassen. Dort prangen nämlich zwei der FPÖ-Wahlsujets mit der Aufschrift „Gemeinsam Kanzler“ abgebildet, daneben ist Kickls Gesicht abgebildet. Auf dem Rollo daneben ist „5 gute Jahre“ zu lesen.
„Natürlich werde ich ihn wählen“
Der Grund, warum er die Rollos mit den FPÖ-Sujets versehen hat, ist, dass er sich dachte, es sei an der Zeit, dass sich in Österreich etwas verändert: „Wir haben die letzten Jahre gesehen, dass die aktuelle Regierung und auch die anderen Parteien nichts bewegen, sondern ganz im Gegenteil, immer gegen uns arbeiten.“ Er wolle Herbert Kickl einmal eine Chance geben.
Wenn Kickl seine Meinung vertrete, werde er ihn auch wählen, so Özay gegenüber FPÖ TV. „Wenn er sagt, er steht für unsere Rechte und nicht für die Rechte irgendwelcher Asylanten, die 4.500 Euro im Monat bekommen – natürlich werde ich ihn wählen.“ Die türkische Community könne etwas verändern, so Özay weiter. „Wir haben jahrelang die linke Partei unterstützt und sie haben uns immer im Stich gelassen“. Jetzt merke man zum ersten Mal, dass die FPÖ integrierte Migranten akzeptiere. „Und ich finde, dass alles, was Kickl sagt, auch stimmt und auch machbar ist. Wenn wir daran glauben, dann sollten wir auch zur Urne gehen und wählen.“