Netzagentur: „Wissen erst dann bescheid, wenn der Gasmangel nicht mehr aufzuhalten ist“
Die Energiekrise bringt alte Tugenden wieder auf die Tagesordnung. Egal wie dramatisch der Winter wird, Sparen wird für viele Haushalte alternativlos sein.
Klaus Müller ist Chef der Bundesnetzagentur und skeptisch über Prognosen zur Versorgungslage. „Wir dürften erst über den Gasmangel Bescheid wissen, wenn er nicht mehr aufzuhalten ist“, so die düstere Prognose Müllers. Da Wetter, Heizverhalten und das Verhalten der Nachbarländer in derart komplexen Situationen nur zu erahnen sind, hält der Beamte gut gefüllte Speicher für essenziell. Seine Behörde erarbeite aktuell Modelle, um Wirtschaft und Regierung wenigstens anderthalb Wochen Vorwarnzeit zu ermöglichen.
Hilfe für Herbst und Winter
Kältewellen oder gar ein bundesweit kalter Winter könnte die Lage verschärfen. Aufgrund der regionalen Diversität ließe sich, laut Müller, keine konkrete Vorhersage treffen. Der Verbrauch von Gas sei in der Industrie im Vergleich zu August um 22 Prozent gefallen, auch durch Produktionsstopps. Der Verbrauch der privaten Nutzer verwundert den Chef der Bundesnetzagentur. „Das muss sich ändern“, Müller drängt Eigentümer, Mieter und Wohnungsgesellschaften dazu, die automatischen Heizungen umzustellen. Er sagt: „Ab einer bestimmten Temperatur springen dann die Heizungen morgens an. Das ist ein Warnsignal, da muss dringend etwas passieren.“
Berlin: Vattenfall kann Versorgung nicht garantieren (16.09.2022)