Norbert Hofer als Landeshauptmann brächte Kompetenz für das Burgenland

Norbert Hofer strebt das Amt des Landeshauptmanns im Burgenland an und bringt seine große politische Erfahrung und sein Engagement in den verschiedensten Bereichen mit.

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Norbert Hofer als Landeshauptmann brächte Kompetenz für das Burgenland

Norbert Hofer tritt als Spitzenkandidat der FPÖ bei den Landtagswahlen im Burgenland an.

© IMAGO / Andreas Stroh

Nach dem guten Abschneiden der FPÖ bei den Nationalratswahlen gingen viele Beobachter davon aus, dass, wenn das zweithöchste Amt im Staat – nämlich das des Ersten Nationalratspräsidenten – an einen FPÖ-Kandidaten gehen sollte, es wohl der inzwischen frühere Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer bekommen würde. Im Oktober 2024 wurde jedoch bekannt, dass daraus nichts wird. Er tritt als Spitzenkandidat der FPÖ im Burgenland an, wo er bei den Wahlen am 19. Jänner Landeshauptmann werden will.

Politische Erfahrung

Hofer ist seit vielen Jahren eine zentrale Figur in der österreichischen Politik und hat dementsprechend viel Erfahrung auf diesem Parkett. Im Jahr 2006 zog er erstmals als Abgeordneter in den Nationalrat ein und machte sich in verschiedenen politischen Funktionen einen Namen. Als Dritter Nationalratspräsident und Infrastrukturminister sammelte er Erfahrungen in der Regierungsverantwortung. Zurückblicken kann er auch auf eine Kandidatur bei der Bundespräsidentenwahl 2016, bei der er die Stichwahl erreichte und nur knapp dem Gegenkandidaten Alexander Van der Bellen unterlag. Diese politischen Erfahrungen könnten durchaus hilfreich sein, um die Herausforderungen auf Landesebene effizient anzugehen und Lösungen für das Burgenland zu entwickeln.

Engagement für die Region

Hofer, der im Burgenland aufgewachsen ist und daher die besonderen Herausforderungen dieser Region – vor allem im ländlichen Raum – kennt, hat sich in der Vergangenheit immer wieder für Anliegen eingesetzt, die die Lebensqualität der Bevölkerung betreffen, wie etwa Gesundheitsversorgung, Nahverkehr und soziale Betreuung, also Themen, die in der österreichischen Gesellschaft ohnehin ein Dauerbrenner sind.

Das Burgenland ist eine Region, die eine starke Vertretung braucht, um in der Bundespolitik Gehör zu finden. Daher könnte das Bundesland von Hofer profitieren, der sich als Vertreter gezeigt hat, welcher die Interessen seiner Heimatregion konsequent vertritt. Sein mehrfach betontes Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Menschen im Burgenland zu verbessern und das Land stärker mit anderen Regionen zu vernetzen.

Fokus auf Sicherheit und Ordnung

Ein weiteres wichtiges Thema, auf das sich Hofer in der Vergangenheit ebenfalls stark konzentriert hat und das auch den Bürgern sehr am Herzen liegt, ist die innere Sicherheit. Diese war stets ein zentraler Bestandteil von Hofers politischen Programmen. So forderte er regelmäßig mehr Polizeipräsenz und mehr finanzielle Mittel für die Sicherheitskräfte. Für ihn ist es wichtig, dass die Burgenländer ohne Angst um ihre Sicherheit leben können, wie er in Interviews immer wieder betonte. Der Wunsch nach einer stärkeren Betonung der inneren Sicherheit ist vor allem in den ländlichen Regionen spürbar.

Wirtschaftliche Kompetenz

Das Burgenland war im Jahr 2023 eines von nur drei Bundesländern mit einem Wirtschaftswachstum. Und auch für das vergangene Jahr sahen Experten das Burgenland mit einem Wachstum von 0,5 Prozent an der Spitze. Der ehemalige Dritte Nationalratspräsident hat in der Vergangenheit immer wieder betont, dass es sein Ziel sei, neue Unternehmen anzusiedeln, indem attraktive Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Investitionen fördern. Er verwies auch auf die vielen Potenziale des Burgenlandes, vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien und des Tourismus, Bereiche, in denen es laut Hofer gute Möglichkeiten gäbe, diese zu fördern, um langfristig sichere Arbeitsplätze zu schaffen.

Hofer hat „Startvorteil“

Wie sich die Kandidatur Hofers auf das Ergebnis der Landtagswahl im Jänner auswirken wird, bleibt noch abzuwarten. Anders als auf Bundesebene, wo die Freiheitlichen mit 28,8 Prozent der Stimmen als Sieger aus der Nationalratswahl hervorgingen, oder auf Landesebene in der Steiermark, wo sie mit Mario Kunasek inzwischen den Landeshauptmann stellen, haben sie im Burgenland einen eher schweren Stand. Mit Hofer könnte sich das ändern – er erfreut sich tatsächlich hoher Beliebtheitswerte.

Das betont auch der ehemalige FPÖ- und BZÖ-Pressesprecher, Politikberater und Kommunikationsexperte Heimo Lepuschitz. „Norbert Hofer ist einer der bekanntesten Politiker Österreichs, geschätzt, auch beim politischen Gegner, was in der Öffentlichkeit untypisch für einen Freiheitlichen ist“, sagte er gegenüber FREILICH. „Mehr als die Hälfte der burgenländischen Wähler haben Hofer schon einmal gewählt. Das ist ein Startvorteil.“

„Bundespräsident der Herzen“

Lepuschitz beschreibt Hofer als pragmatisch, sympathisch, ehrlich und freundlich. „Er hat Handschlagqualität und ist fleißig“. Für viele sei er der „Bundespräsident der Herzen“. Hofer habe auch eine Eigenschaft, die bei Politikern vielfach verloren gegangen sei, meint Lepuschitz. „Norbert Hofer ist loyal, auch in schwierigen Zeiten“. Nicht nur gegenüber seiner Frau und seiner Familie, sondern auch gegenüber seiner politischen Familie. Es gebe kaum jemanden, der Hofer kenne und nicht schätze. Als „Gentleman aus dem Burgenland“ bezeichnet Lepuschitz ihn.

Dass er ein Kämpfer sei, habe er auch in der Vergangenheit bewiesen, als er sich nach seinem schweren Flugunfall zurück ins Leben gekämpft habe und heute regelmäßig Sport treibe und „fit wie ein Turnschuh“ sei. Engagement zeige er aber auch für die Bürger. Für Sorgen und Anliegen habe er immer ein offenes Ohr, sei aber auch ehrlich. Leere Versprechungen gebe es bei ihm nicht. Er sage die Wahrheit, auch wenn sie unangenehm sei. Bei Hofer könne man sicher sein, „dass er seine Aufgabe mit Herz und Profession fürs Burgenland erfüllen wird“ – ob als Landeshauptmann oder Landeshauptmannstellvertreter, würden die Wähler entscheiden.

Für das Burgenland sei Hofer jedenfalls ein „echter Gewinn“, so Lepuschitz. Außerdem „ein harter Gegner für den bisher unangefochtenen, wackelnden Landeshauptmann, der die letzten Jahre sehr oft sehr geirrlichtert ist und seine Partei in ein tiefes Chaos gestoßen hat“. Hofer sei ein „Anti-Doskozil“, nicht „laut und polternd“, sondern „mit gerader Wirtschaftskompetenz, die der SPÖ im Burgenland völlig fehlt, und ohne den völlig ruinösen roten Verstaatlichungswahn“, der bis hin zu „Wellness-Tempeln“ reiche.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

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