ÖH-Wahl: „Es braucht eine patriotische Alternative an den Unis“

Diese Woche fand an Österreichs Universitäten die ÖH-Wahl statt. Das Ergebnis des FPÖ-nahen Ringes Freiheitlicher Studenten (RFS) ist einmal mehr ernüchternd. Es wird Zeit, dass sich etwas ändert.
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ÖH-Wahl: „Es braucht eine patriotische Alternative an den Unis“

Symbolbild: Plakate zur ÖH-Wahl 2019 / privat

Diese Woche fand an Österreichs Universitäten die ÖH-Wahl statt. Das Ergebnis des FPÖ-nahen Ringes Freiheitlicher Studenten (RFS) ist einmal mehr ernüchternd. Es wird Zeit, dass sich etwas ändert.

Kommentar von Chefredakteur Stefan Juritz

Nun ist der Hochschulboden momentan natürlich kein leichtes Pflaster für eine patriotische und rechte Studentengruppe. Trotzdem zeigt das Ergebnis (2% bundesweit), dass der RFS nicht einmal das eigene Stammklientel an der Wahlurne mobilisieren kann (gerade die allgemein niedrige Wahlbeteiligung bei der ÖH-Wahl wäre eine Chance). Ein weiterer Blick auf das Wahlergebnis verrät, dass es offenbar auch an Personal fehlt – beispielsweise in Graz trat man an der TU und der MedUni gar nicht erst an.

Was sich ändern muss

Doch in erster Linie geht es gar nicht um das Wahlergebnis. Das wirkliche Problem liegt jenseits der ÖH-Wahl: Der RFS ist an den Universitäten kaum präsent. Statt nur kurz während des ÖH-Wahlkampfs aktiv zu werden, bräuchte es über das ganze Jahr hinweg stetige Arbeit, um sich an der Hochschule zu verankern. Man muss für Studenten attraktiv werden, doch dazu sind weder „Rechts ist sexy“-Wahlplakate noch Partys ausreichend. Seit Jahren fehlen zum Beispiel gut ausgearbeitete Kampagnen, eine eigene Unizeitschrift am Campus oder eine fundierte Theorie- bzw. Bildungsarbeit (Vorträge, Diskussionen, Lesekreise, Filmabende). Doch auch unpolitische, eher gesellige Veranstaltungen, wie sie bei anderen Studentengruppen immer wieder stattfinden, sucht man bei den freiheitlichen Studenten leider vergeblich.

Chance zur Erneuerung

Der RFS will als Serviceliste agieren und schimpft bei jeder Gelegenheit über Gesellschaftspolitik an den Unis. Gleichzeitig sieht man sich jedoch als „wertkonservative Alternative zur linken Einheitsmeinung an den Hochschulen“. Wer eine solche Alternative sein möchte, muss ihnen aber auch geistig und politisch entgegentreten. An den Universitäten werden eben Ideologien und die künftigen Eliten „produziert“. Es darf daher keine Option sein, zu resignieren und dieses Feld Linken und Neoliberalen zu überlassen.

Die jetzige Lage, in welcher der RFS sich befindet, bietet aber auch die ideale Gelegenheit für Erneuerung und Experimente – denn zu verlieren hat man definitiv nichts mehr. Es wäre höchste Zeit für eine kluge und provokante Rechte als patriotische Alternative am Campus.

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Stefan Juritz

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