Österreich: Innenministerium will Rückführungen nach Indien forcieren
Die Anerkennungsquote von Asyl für Menschen aus Indien liegt derzeit bei null Prozent. Das Innenministerium möchte nun „rasche und konsequente Rückführungen“ durchführen.
Wien. - Nach eigenen Angaben forciert das österreichische Innenministerium die Rückführungen von indischen Staatsbürgern, deren Asylverfahren in Österreich rechtskräftig negativ abgeschlossen sind. Nach dem Ende der visafreien Einreise für indische Staatsbürger über Serbien und aufgrund der neuen bilateralen Übereinkommen mit Indien würden Rückführungen von Indern konsequent vorangetrieben, teilte das Innenministerium am Wochenende mit.
Anerkennungsquote bei null
„Das vor kurzem abgeschlossene Mobilitätsabkommen mit Indien ist Voraussetzung für rasche und konsequente Rückführungen und Abschiebungen. Diese Maßnahmen zerschlagen das Geschäft der Schlepper und verhindern Asylmissbrauch“, sagte Innenminister Gerhard Karner laut Aussendung. Bisher habe es vier Charteroperationen gegeben, bei denen insgesamt 68 Personen rückgeführt worden seien. Zusätzlich fänden Einzelrückführungen nach Indien statt. Insgesamt habe das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl heuer 257 indische Staatsangehörigen außer Landes gebracht – davon 180 freiwillig und 77 zwangsweise, teilte das Innenministerium mit.
Bei allen aus Österreich rückgeführten Personen nach Indien seien Asylverfahren rechtskräftig negativ abgeschlossen. Aktuell liege die Anerkennungsquote bei null Prozent. Daher erfolge die Prüfung in rund 80 Prozent in Schnell- oder Eilverfahren. Etwa 19.000 Inder stellten laut Innenministerium in Österreich im Jahr 2022 einen Antrag auf internationalen Schutz.