Österreichische Regierung plant „Regional-Bonus“ für heimische Lebensmittel

Die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig es ist, eine starke regionale Wirtschaft zu haben. Die Bundesregierung arbeitet nun an einem Plan, um die heimische Wirtschaft zu stärken.
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Österreichische Regierung plant „Regional-Bonus“ für heimische Lebensmittel

Symbolbild: Apfelbaum / Bild via Pixabay (CC0)

Wien. – Beim „Regionalitätsgipfel“ trafen am Dienstag Vertreter der Regierung mit Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger und Vertreter der Gastronomie, Nahrungsmittelindustrie, des Lebensmitteleinzel- und des Lebensmittelsgroßhandels im Bundeskanzleramt zusammen, um über das Erzielen von mehr regionaler Wertschöpfung in der und über die Corona-Krise hinaus zu sprechen.

Bonus für regionale Produkte

Wie bekannt wurde, arbeitet die Regierung aktuell an einem „Regional-Bonus“. Demnach sollen regionale Produkte künftig steuerliche Vorteile bekommen. „Wenn wir den Konsum regionaler Produkte stärken, profitiert die gesamte österreichische Volkswirtschaft“, so Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP). „Die regionale und ökologische Produktion zu stärken, ist ein wichtiger Beitrag zur krisensicheren Versorgung mit guten und klimafreundlichen Lebensmitteln“, ergänzte Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne). Die Rede ist davon, einen „entfernungsabhängigen Regional-Bonus (bzw. -Malus) für weit gereiste Lebensmittel in Österreich“ einzuführen.

Das angekündigte Modell soll von Finanz-, Landwirtschafts-, und Klimaschutzministerium ausgearbeitet werden. Dabei gilt es allerdings auch, „europarechtliche und welthandelsrechtliche Vorgaben“ zu berücksichtigen, wie es aus dem Bundeskanzleramt hieß.

Bekenntnis zur Preisstabilität

Wie die Kronen Zeitung berichtet, sprach Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger nach dem Gipfel von einem „System, das die ökologische Komponente der regionalen Produktion steuerlich besser wettbewerbsfähig“ machen soll. „Werden Produkte um die Welt herumgekarrt, schlägt sich das nicht im Produktpreis nieder. Aber genau dort gilt es auch, klimamäßig anzusetzen.“ Erzielt worden sei zwar ein Bekenntnis des Handels zur Regionalität. „Aber für die Landwirtschaft ist daneben auch noch ein klares Bekenntnis zur Preisstabilität ein wesentlicher Faktor“, so Moosbrugger weiter.

Die Österreichische Jungbauernschaft zeigt sich in einer aktuellen Aussendung erfreut über die Initiative der Bundesregierung. „Der regionale und saisonale Kauf von landwirtschaftlichen Produkten ist ein wichtiger Schritt, um unsere heimischen Bäuerinnen und Bauern zu unterstützen“, so Franz Xaver Broidl, Bundesobmann der Österreichischen Jungbauernschaft. Es sei erfreulich, dass die Bundesregierung hier „die Zügel in die Hand nimmt“.

Stabilität und Versorgungssicherheit

Die heimische Wirtschaft garantiere uns „gerade in Zeiten der Krise Stabilität und Versorgungssicherheit“, wie es in der Aussendung weiter heißt. Es gelte nun, „die landwirtschaftliche Produktion in Österreich weiterhin zu stärken.“ Das Bewusstsein für regionale Lebensmittel sei bereits gestiegen. „Dieses muss sich nun auch im Kaufverhalten widerspiegeln“, so Broidl. Damit Konsumenten aber regionale und saisonale Produkte kaufen können, müsse auch genügend Platz in den heimischen Regalen sein. „Es braucht einen Schulterschluss innerhalb der Versorgungskette, um ein nachhaltiges Angebot von heimischen Lebensmitteln zu gewährleisten“.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

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