ÖVP-Inseratenaffäre: Ex-Ministerin Karmasin aus U-Haft entlassen
Die ehemalige ÖVP-Familienministerin Sophie Karmasin war seit Anfang März in U-Haft.
Wien. – Am Montagnachmittag ist die ehemalige ÖVP-Familienministerin Sophie Karmasin aus der U-Haft entlassen worden. Das Wiener Oberlandesgericht (OLG) folgte einer Haftbeschwerde, die Karmasins Anwälte Norbert Wess und Philipp Wolm eingebracht hatten. Die Anwälte hatten den ermittelnden Behörden zuvor vorgeworfen, Aktenabschriften verspätet übermittelt bzw. vorenthalten zu haben.
Entlassung unter Auflagen
Laut Medienberichten, die sich auf die Nachrichtenagentur APA berufen, bestätigte OLG-Sprecher Reinhard Hinger die Entscheidung des Gerichts. Allerdings seien der dringende Tatverdacht und die Haftgründe nach wie vor gegeben. Nach dreieinhalbwöchiger U-Haft sei aber nach Ansicht des OLG eine Enthaftung gegen gelindere Mittel möglich, so Hinger. Karmasin musste dazu unter anderem geloben, keinen Fluchtversuch zu unternehmen und jeglichen Kontakt zu den anderen Beschuldigten in der Inseratenaffäre zu unterlassen.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt gegen Karmasin in der ÖVP-Inseratenaffäre wegen des Verdachts der Untreue, Bestechlichkeit und Geldwäscherei sowie wegen Vergehen gegen wettbewerbsbeschränkende Absprachen und schweren Betrugs. Es gilt die Unschuldsvermutung.