Politischer Umbruch in der Steiermark: FPÖ feiert historischen Triumph bei Landtagswahl

Die FPÖ hat in der Steiermark einen historischen Wahlsieg errungen und die bisher regierende ÖVP klar abgelöst. Mit einem Plus von über 17 Prozentpunkten erzielte sie ihr bestes Ergebnis aller Zeiten, während ÖVP und SPÖ historische Tiefstwerte hinnehmen mussten.

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Politischer Umbruch in der Steiermark: FPÖ feiert historischen Triumph bei Landtagswahl

Die FPÖ erzielte am Sonntag in der Steiermark ihr historisch bestes Ergebnis.

© © Scheriau

Graz. – Die FPÖ hat bei den Landtagswahlen in der Steiermark einen historischen Erfolg erzielt. Mit 34,8 Prozent der Stimmen und einem Zugewinn von über 17 Prozentpunkten erzielte sie ihr bisher bestes Ergebnis in diesem Bundesland und wurde erstmals stärkste Partei. Es ist das zweite Mal in der Geschichte, dass die Freiheitlichen ein ganzes Bundesland dominieren - zuletzt gelang dies in der Ära Jörg Haider in Kärnten.

Historische Niederlage für die ÖVP

Die ÖVP, die bisher den Landeshauptmann stellte, erzielte mit 26,8 Prozent der Stimmen ihr historisch schlechtestes Ergebnis. Das entspricht einem Minus von mehr als neun Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Wahl. Der bisherige Tiefstwert lag 2015 bei 28,45 Prozent. Auch wenn der Negativrekord des größten Verlustes aus dem Jahr 1949 knapp verfehlt wurde, ist die Enttäuschung bei der Volkspartei groß.

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Auch für die SPÖ brachte die Wahl ein bitteres Ergebnis. Mit 21,4 Prozent der Stimmen rutschte die Partei in der Steiermark erstmals auf den dritten Platz ab. Das Minus von 1,6 Prozentpunkten bedeutet einen weiteren Tiefpunkt nach dem bisherigen Rekordtief von 23,02 Prozent bei der letzten Landtagswahl im Jahr 2019.

Grüne verlieren, NEOS gewinnen leicht

Auch bei den kleinen Parteien gab es Verschiebungen. Die Grünen verloren fast sechs Prozentpunkte und erreichten 6,2 Prozent. Die NEOS konnten leicht zulegen und erreichten 5,9 Prozent der Stimmen, ein Plus von 0,5 Prozentpunkten. Auch die KPÖ verlor 1,6 Prozentpunkte und erreichte 4,4 Prozent. Parteien wie KFG, MFG und DNA, die nur im Wahlkreis Graz und Umgebung angetreten waren, verpassten den Einzug in den Landtag.

Freiheitliche Mandatsgewinne

Die Mandatsverteilung spiegelt den Erfolg der FPÖ wider. Sie wird künftig mit 17 Sitzen (plus neun) im Landtag vertreten sein. Die ÖVP verliert fünf Mandate und kommt nur noch auf 13, die SPÖ verliert einen Sitz und bleibt bei elf. Die Grünen verlieren die Hälfte ihrer Mandate und kommen auf drei, während KPÖ und NEOS voraussichtlich je zwei Mandate erhalten.

Eine Fortsetzung der bisherigen rot-schwarzen Koalition unter Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) ist aufgrund der Mandatsverluste nicht möglich. ÖVP und SPÖ hätten zusammen nur noch 24 Sitze und damit keine Mehrheit im 48-köpfigen Landtag. Für eine Regierungsbildung wären sie auf die Unterstützung einer weiteren Partei wie Grüne, NEOS oder KPÖ angewiesen.

Wahlbeteiligung steigt leicht

Die Wahlbeteiligung lag bei 70 Prozent und ist damit im Vergleich zur letzten Landtagswahl 2019, bei der sie mit 63,46 Prozent auf einem Rekordtief lag, leicht gestiegen. Insgesamt waren am Sonntag 941.509 Menschen wahlberechtigt.

Der Wahlerfolg der FPÖ dürfte auch auf die jüngsten Entwicklungen in der Bundespolitik zurückzuführen sein. In den laufenden Regierungsverhandlungen wurde den Freiheitlichen trotz des ersten Platzes bei der Nationalratswahl der Auftrag zur Regierungsbildung nicht erteilt. Dieser Umstand wurde von Landeshauptmann Drexler mehrfach kritisiert und könnte die Stimmung in der Steiermark beeinflusst haben.

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